Top-7-Industrie und Logistikmarkt: Höhere Kaufpreise - weniger dynamische Vermietungsmärkte
Im Laufe des Jahres 2020 zeigte das Marktgeschehen bei Industrie- und Logistikimmobilien an den deutschen Top-7-Standorten regionale, mitunter wirtschaftsstrukturell bedingte, Unterschiede. Es waren sowohl steigende als auch stagnierende, aber keine sinkenden Preiskennziffern zu verzeichnen. Die Spitzenmieten und Grundstückpreise blieben teils unverändert auf Vorjahresniveau, teils stiegen sie spürbar an. „An nahezu allen Standorten sind die Spitzenrenditen weiter gesunken, was das wachsende Investoreninteresse an Logistikimmobilien als Anlageklasse unterstreicht“, so Oliver Schön, Sprecher des Netzwerks lokal führender Gewerbe-Immobiliendienstleister German Property Partners (GPP).
Die Mietpreisentwicklung für Industrie- und Logistikimmobilien hat angesichts des Konjunktureinbruchs durch die Corona-Pandemie insgesamt an Dynamik verloren. Während die Spitzenmieten in den Stadtgebieten einiger Top-7-Standorte 2019 noch um mehr als fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr stiegen, knackten 2020 nur Köln (5,45 Prozent) und Düsseldorf (5,26 Prozent) diese Marke. An einigen anderen Standorten zeigte sich das Vermietungsgeschehen deutlich verhaltener mit stabilen bis leicht steigenden Spitzenmieten. In Hamburg führten ausbleibende hochpreisige Mietvertragsabschlüsse sowie ein limitiertes Flächenangebot zu einer Stagnation der Mieten. Am Automobilstandort Stuttgart blieben die Spitzenmieten auch bedingt durch den anhaltenden Transformationsprozess auf dem Vorjahresniveau.
Die Assetklasse der Industrie- und Logistikimmobilien erweist sich laut GPP als weniger betroffen von den Folgen der Corona-Pandemie als andere Segmente im Gewerbeimmobilienmarkt. Insbesondere durch den zunehmenden E-Commerce und die wachsende Bedeutung von Logistikunternehmen bei der Versorgung der Bevölkerung seien Nachfrage und Zahlungsbereitschaft der Investoren nochmals gestiegen. Entsprechend sanken 2020 die Spitzenrenditen an allen Top-7-Standorten mit Ausnahme von Stuttgart. „Aufgrund fehlender Verkaufsangebote im Core-Segment konnte für Stuttgart keine neue Spitzenrendite festgemacht werden. Für 2021 erwarten wir wieder mehr Produkte in diesem Segment und damit einen deutlichen Rückgang der aktuellen Spitzenrendite“, sagt Markus Knab, Leiter Industrie- und Logistikimmobilien bei E&G Real Estate.
Wie bei den Spitzenmieten hat sich auch die Preisdynamik für Industrie- und Logistik-Grundstücke 2020 an vielen Standorten verlangsamt. Aufgrund des Angebotsmangels fanden in den Stadtgebieten einiger Logistikregionen kaum Grundstücksverkäufe zur Entwicklung von Industrie- und Logistikimmobilien statt und somit keine Veränderung der Grundstückspreise, so GPP. Ausnahmen bilden Berlin und Köln. „Im Kölner Stadtgebiet erhöhte sich die marktübliche Spanne der Grundstückpreise 2020 auf 175 bis 300 Euro pro Quadratmeter“, so Frank Klähn, Leiter Industrie- und Logistikimmobilien bei Greif & Contzen Immobilien. Die hohe Nachfrage nach Gewerbebauland könne mittlerweile eher im weiteren Verflechtungsraum bedient werden. Deutliche Preissteigerungen bei Grundstückskäufen erfuhren die Großräume um Düsseldorf und Hamburg. „Nach wie vor sind Entwicklungsgrundstücke in Hamburg und dem nahen Umland Mangelware. Investoren weichen verstärkt auf das weitere Umland aus“, erläutert Felix Krumreich, Immobilienberater Industrie & Logistik bei Grossmann & Berger. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung GPP
German Property Partners (GPP) ist ein deutschlandweites Netzwerk lokal führender Gewerbe-Immobiliendienstleister. Dazu gehören Grossmann & Berger, Anteon Immobilien, Greif & Contzen Immobilien, Blackolive und Ellwanger & Geiger Real Estate.