Trendwende: Renditen für Core-Produkte steigen
Der Markt für Logistik- und Industrieflächen (Vermietung sowie Verkauf und Neubau von Eigennutzern) in Bremen und dem direkten Umland hat das Jahr 2022 mit einem Flächenumsatz von rund 275.000 Quadratmetern abgeschlossen. Im Vergleich zu dem dynamischen Vorjahr ist das Ergebnis um 32 Prozent zurückgegangen – und liegt somit rund 46.000 Quadratmeter unter dem Fünf-Jahres-Mittelwert von 321.000 Quadratmetern. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des Immobiliendienstleisters Robert C. Spies. Im Jahr 2022 gab es keine Sondereffekte. Auf das erste Halbjahr entfielen mit fast 160.000 Quadratmeter ein Anteil von rund 58 Prozent und auf das zweite Halbjahr mit 115.000 Quadratmetern circa 42 Prozent.
Insgesamt zeigt sich der Logistikimmobilienmarkt unter Eindruck der herausfordernden makro-ökonomischen Rahmenbedingungen äußerst solide und gefestigt. „Nach dem überdurchschnittlichen Jahr 2021 mit einem Gesamtflächenumsatz von über 400.000 Quadratmetern ist die Nachfrage weiterhin sehr hoch, jedoch stehen aufgrund der eklatanten Flächenknappheit aktuell deutlich weniger Flächen dem Markt zur Verfügung“, berichtet Björn Sundermann, Geschäftsführer von Robert C. Spies Industrial Real Estate. Neubauflächen konnten kaum absorbiert werden, da diese schlicht nicht vorhanden seien – das spiegele sich auch in dem rückläufigen Umsatzergebnis wider. Im Jahr 2022 konnten aufgrund der limitiert zur Verfügung stehenden Neubau- aber auch Bestandsflächen lediglich sechs Großabschlüsse mit über 10.000 Quadratmeter Flächenumsatz realisiert werden. Unternehmen, die nicht zum Zuge kommen, weichen immer stärker auf das Umland aus. Die Durchschnittsmiete hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 65 Cent auf 5,00 Euro pro Quadratmeter erhöht und wird im Jahr 2023 weiter steigen. Die Spitzenmiete für moderne Logistikflächen ist aktuell auf 5,45 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Die Renditen seien ebenfalls signifikant gestiegen. Im Vergleich zum Büro- oder Retailmarkt liegen die Renditen für Logistikimmobilien jedoch nach wie vor auf einem eher niedrigen Niveau. So konnten im Jahr 2022 für moderne Logistikflächen (Core-Produkte) noch bis zu 4,1 Prozent und für Lagerflächen bis zu 7,1 Prozent erzielt werden. Die Tendenz sei allerdings weiter steigend. Ein Hauptproblem blieben die ausgeschöpften Flächenkapazitäten und partiellen Reserven in der gesamten Region bei einer gleichzeitig starken Nachfrage. Einige Neubauprojekte – sowohl Brownfield-Entwicklungen in Bremen als auch Greenfield-Entwicklungen im Raum Bremen – seien für das laufende Jahr avisiert. Robert C. Spies erwartet für 2023 ein Ergebnis von etwa 290.000 Quadratmetern und damit unter dem Fünf-Jahres-Mittelwert von 321.000 Quadratmetern. (DFPA/mb1)
Robert C. Spies Unternehmensgruppe ist ein national agierender Immobiliendienstleister mit Sitz in Bremen.