Trügerischer Schein bei der US-Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote sollte in Relation zur Erwerbstätigenquote analysiert werden, betont das Beratungshaus Neuwirth Finance in einem Marktkommentar. Notwendig sei dies, da in den USA neben der offiziellen Arbeitslosenquote fünf weitere Statistiken durch die Arbeitsbehörde erhoben werden, die alle unterschiedlich berechnet werden. Trotzdem könne festgehalten werden, dass sich der US-Arbeitsmarkt wieder bis auf das Vorkrisenniveau erholen konnte.
In der offiziellen Arbeitsmarktstatistik (U-3) gelten jene als unbeschäftigt, die keinen Arbeitsplatz haben, aktiv einen Job in den vergangenen vier Wochen gesucht haben und gegenwärtig verfügbar sind, erklärt Neuwirth Finance. Die Erhebung der Daten erfolgt über eine Umfrage von 60.000 Haushalten. Dabei würden standardisierte Fragen eingesetzt. Im Ergebnis fallen aus der offiziellen Statistik alle Langzeitarbeitslosen heraus beziehungsweise diejenigen, die seit vier Wochen nicht aktiv nach einem Job suchten sowie Personen, die unfreiwillig teilzeitbeschäftig sind.
Die offizielle Arbeitslosenquote lag im Januar 2018 bei 4,1 Prozent und beispielsweise die U-6-Statistik mit 8,2 Prozent doppelt so hoch. Werde die Differenz in absoluten Zahlen gemessen, entspricht dies rund 6,6 Millionen Personen. Damit würden in der Öffentlichkeit diejenigen ignoriert, die scheinbar die Suche nach einem Arbeitsplatz weitestgehend aufgegeben haben, heißt es. Dennoch sind die wichtigsten Arbeitslosenquoten in sich konsistent und geben Aufschluss darüber, ob sich der Arbeitsmarkt in einer Aufschwung- oder Abschwungphase befindet, erklären die Experten.
Im Markt-Monitoring und Zinsausblick schreibt Neuwirth: Der Drei-Monats-Euribor bleibt nahezu unverändert bei minus 0,329 Prozent. Bis zum Ende des zweiten Quartals werde eine Seitwärtsbewegung, danach eine Tendenz in Richtung minus 0,20 Prozent prognostiziert, da die Erwartung vom Ausstieg aus dem Quantitative Easing den kurzfristigen Zins sukzessive anheben werde. Der zehnjährige Swap-Satz (Differenz zwischen Kassa- und Terminkurs) sei in den vergangenen Wochen leicht über die Ein-Prozent-Marke gestiegen und liegt aktuell bei 1,07 Prozent, heißt es. Dort erwarten die Experten zukünftig wieder niedrigere Sätze zwischen 0,75 und ein Prozent.
Quelle: Marktkommentar Neuwirth Finance
Die Neuwirth Finance mit Sitz Starnberg ist ein Beratungshaus mit der Kernkompetenz im Bereich der Immobilienfinanzierung. (TS1)