UBS-AM: "Viele ungenutzte Chancen von Infrastrukturkrediten"
Im Finanzmarkt findet derzeit eine zunehmende Diversifikation von Investitionen in Infrastrukturprojekte statt. „Wir sehen eine wachsende Differenzierung von Infrastrukturanleihen und -aktien sowie eine steigende Anzahl von Auflegungen für Spezialfonds, die interessante Optionen für Anleger bieten“, sagt Viktor Kozel, Head of Infrastructure Debt bei UBS Asset Management (UBS-AM).
Der Experte beleuchtet im Folgenden, wie sich die verschiedenen Assetklassen im Infrastrukturbereich entwickeln. „Die Fundamentaldaten sind für den Investitionsbereich ‚Infrastruktur‘ nach wie vor sehr solide, insbesondere angesichts des derzeit schwierigen makroökonomischen und politischen Umfelds. Die Stabilität, die Infrastrukturanleihen bieten, ist im Vergleich zu den übrigen Anlageklassen für jedes Portfolio sehr wichtig. Neben den positiven Fundamentaldaten spielen auch weitere Faktoren eine Rolle, wie die geringe Volatilität der Cashflows, die wenigen Ausfälle und die hohen Erholungsraten im Falle einer Insolvenz“, so Kozel.
„Es ist ebenfalls offensichtlich, dass Investoren bisher zu wenig in Infrastruktur investiert sind, was eine positive Marktdynamik für die Zukunft schafft. Was die Beschaffung von Fremdkapital für Infrastrukturprojekte betrifft, so befinden wir uns nach wie vor in einem schwierigen Umfeld. Auch wenn wir wissen, dass Infrastrukturkredite für Investoren sehr aussichtsreich sind, verbleiben immer noch viele ungenutzte Investmentchancen, ob bei Spezialfonds oder allen anderen Fonds in der breiteren Infrastrukturbranche“, so Kozel.
Investitionen in vorrangige Infrastrukturkredite werden erschwert
Investoren differenzierten zunehmend zwischen Senior (vorrangigen) und High-Yield (hochverzinslichen) Anleihen. Investitionen in vorrangige Infrastrukturkredite werden nach wie vor dadurch erschwert, dass die Illiquiditätsprämien im Vergleich zu festverzinslichen Anleihen, die als Ersatz für vorrangige Infrastrukturanleihen gelten, unzureichend sind. Zudem gibt es laut Kommentar einige regulatorische Beschränkungen für Investoren, die auf illiquide Vermögenswerte statt auf die Infrastruktur selbst setzen. Diese Faktoren erschwerten die Investition, insbesondere bei vorrangigen Schuldtiteln.
Auf der Seite der Hochzinsanleihen sei das Bild etwas besser. Investitionen in hochverzinsliche Infrastrukturanleihen seien gegenüber Aktien immer noch klar im Vorteil, da die Renditen für Infrastrukturaktien gesunken seien. Die Renditen für private Unternehmensanleihen seien ebenfalls gesunken und entsprechen fast denen von hochverzinslichen Infrastrukturanleihen. Angesichts des geringeren Risikos von Infrastrukturinvestitionen seien Investoren heute in diesem Bereich sehr interessiert. Schließlich sind in allen Bereichen von Infrastrukturanleihen und -aktien enorme Investitionen erforderlich, um den demografischen Wandel, die Dekarbonisierung und die Digitalisierung zu unterstützen. Trotz eines Rückgangs bei Infrastrukturanleihen-Transaktionen im Jahr 2023 bleibe die Aktivität in den Bereichen Erneuerbare Energien und Telekommunikation stark. „Investitionen in langfristige Trends wie Dekarbonisierung und Digitalisierung bleiben weiterhin chancenreich“, so meint Kozel. (DFPA/mb1)
UBS ist ein globaler Wealth Manager sowie Universalbank in der Schweiz. UBS hat den Hauptsitz in Zürich und ist in mehr als 50 Ländern präsent.