UBS AM: Zinsen können jahrelang auf aktuellem Niveau verharren
Nach Einschätzung des Asset Managers UBS befinden sich die Kapitalmärkte aktuell in einer Übergangsphase der Zentralbankpolitik. Anne Anderson, Head of Fixed Income Australia bei UBS AM, sagt: „Die Inflation hat einen Boden gefunden, während ein moderater, aber synchronisierter globaler Wachstumsimpuls inzwischen ermöglicht, die außergewöhnlich entgegenkommende Geldpolitik teilweise langsam zurückzufahren. Das Ergebnis wird ein leichter Anstieg der globalen Anleihenrenditen sein.“
Nicht auszuschließen sei es, dass die globalen Zinssätze mehrere Jahre lang um den gegenwärtigen Wert pendeln werden, meint Anderson. So hätten die Renditen von US-Staatsanleihen zwischen den Jahren 1930 bis 1960 bei rund zwei Prozent bis drei Prozent gelegen.
Tonangebend sei die US-Notenbank, die ihre Fed Funds Rate erhöht und die Schrumpfung ihrer Bilanz über die Drosselung ihrer Wertpapierkäufe vornimmt. Nach Einschätzung von UBS AM wird die Notenbank ihren Leitzins anheben und dabei eine gut kommunizierte und graduelle Vorgehensweise wählen. Der Wachstumszyklus dürfte nach Meinung von Anderson an seinen Reifepunkt geraten. Aufgrund dessen werde der Leitzins selbst bei seinem Höchstwert unter 2,75 Prozent bleiben.
Die veränderte Notenbankpolitik gehe einher mit Änderungen in der Führungsriege der Zentralbanken. Der Aufstieg des Populismus, instabile Wählerschaften und schwache Machtstrukturen würden den Willen untergraben, kritische Strukturreformen zur Steigerung von Produktivität und Potenzialwachstum durchzuführen. Kritisch werde die Lage, wenn eine hohe Staatsverschuldung ein höheres Wachstum erfordert, um diesem Trend Einhalt zu gebieten, weil die Inflation die Schulden nicht aufzehren kann, meinen die Experten.
Im Ergebnis empfiehlt UBS AM Zins- und Währungsmärkte mit vergleichsweise höheren realen Renditen und moderater Staatsverschuldung. Australische, neuseeländische und kanadische Zinsen sollten über-, US-amerikanische, britische Zinsen untergewichtet und deutsche sowie schwedische Zinsen leicht untergewichtet werden. Im Währungssegment werden Long-Position im US-Dollar favorisiert. Auch im Investment-Grade- und High-Yield-Segment sehen die Experten Renditepotenzial. Im High-Yield-Bereich würden dabei Strategien mit kurzer Duration bevorzugt, sofern die Renditen vor höheren Zinsen schützten. Zusätzlich sind die Asset Manager bestrebt die Qualität von Unternehmensanleihen im Portfolio zu erhöhen. Die Märkte der Schwellenländer werden als angemessen bewertet bezeichnet.
Quelle: Marktkommentar UBS Asset Management
UBS Asset Management ist ein internationaler Investmentmanager. (TS1)