UBS-Analyse: Die Wohlhabenden der Welt halten an Aktien fest
Wohlhabende Anleger und Firmeninhaber sind trotz der durch das Corona-Virus deutlich eingetrübten kurzfristigen Stimmung auf längere Sicht weiterhin optimistisch. Das sind Ergebnisse des „UBS Investor Sentiment“, einer vierteljährlichen Umfrage des Finanzdienstleisters UBS zur Anlegerstimmung.
Gemäß der Umfrage, die im April unter 4.108 wohlhabenden Anlegern und Firmeninhabern in 14 Regionen durchgeführt wurde, gaben 70 Prozent der Befragten an, sie seien in Bezug auf den langfristigen Konjunkturausblick für ihre Region optimistisch. Das ist praktisch keine Veränderung gegenüber der letzten Umfrage vor drei Monate. 46 Prozent äußerten sich optimistisch zum kurzfristigen Ausblick, zuvor waren es noch 67 Prozent.
Der Anteil der Anleger, die sich auf kurze Sicht optimistisch äußerten, ging in den USA am deutlichsten zurück: von 68 Prozent auf 30 Prozent. Am wenigsten stark ausgeprägt war dieser Rückgang in Europa außerhalb der Schweiz: von 58 Prozent auf 50 Prozent. In Asien sank der Anteil von 71 Prozent auf 55 Prozent, in Lateinamerika von 60 Prozent auf 49 Prozent und in der Schweiz von 47 Prozent auf 28 Prozent.
Weltweit erwarten 47 Prozent der Anleger, ihre Aktienportfolios in den nächsten sechs Monaten unverändert zu lassen, während 37 Prozent mehr investieren wollen. Darüber hinaus sind 23 Prozent der Ansicht, jetzt sei ein guter Zeitpunkt für den Kauf von Aktien. Weitere 61 Prozentbetrachten es als Chance zum Einstieg, wenn Aktien um weitere fünf bis 20 Prozent fallen.
Im Allgemeinen seien Firmeninhaber bezüglich des längerfristigen Ausblicks positiv gestimmt und bringen laut UBS den nach wie vor bestehenden Wunsch zum Ausdruck, in ihre eigene Firma zu investieren. 61 Prozent beurteilen ihre Geschäftsaussichten optimistisch. In der vorangegangenen Umfrage waren dies noch 73 Prozent. 27 Prozent wollen mehr Personal einstellen, 17 Prozent hingegen wollen Personal abbauen. Die Kluft zwischen Firmeninhabern, die einstellen wollen und denen, die planen, Personal abzubauen, war in Lateinamerika am größten (plus 22 Prozentpunkte) und in der Schweiz am kleinsten (plus zwei Prozentpunkte).
Sowohl Anleger (57 Prozent der Befragten) als auch Firmeninhaber (60 Prozent) gaben COVID-19 als ihre größte Sorge an.
Paula Polito, Divisional Vice Chairman, UBS Global Wealth Management, erklärt: „96 Prozent der Anleger weltweit sagen, dass COVID-19 ihren Lebensstil in irgendeiner Weise beeinflusst hat. Mehr als die Hälfte erwähnt, dass sie soziale Distanzierung praktizieren, Menschenmassen vermeiden und auf Reisen verzichten. Sie haben jedoch unterschiedliche Ansichten darüber, wann das Schlimmste der Krise vorbei sein wird. Ein Drittel erwartet das Ende der schlimmsten Auswirkungen bis Ende Juni, ein Drittel bis zum Herbst und ein Drittel bis zum Jahresende oder darüber hinaus.“ (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung UBS
Die UBS AG ist eine Schweizer Großbank mit Hauptsitz in Zürich.