Überdurchschnittlicher Flächenumsatz auf dem Hamburger Logistikmarkt
Im Jahr 2022 wurde am Hamburger Logistikmarkt ein Flächenumsatz von 530.000 Quadratmetern erzielt. Laut dem Immobilienberater BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) handelt es sich dabei im langjährigen Vergleich um ein gutes Ergebnis, das rund drei Prozent über dem zehnjährigen Durchschnitt liegt. Der sehr hohe Vorjahreswert wurde zwar um rund 17 Prozent verfehlt, dies liege jedoch nicht an einer mangelnden Nachfrage, sondern vielmehr am fehlenden Flächenangebot, so die Analyse von BNPPRE.
„In diesem Zusammenhang konnte für einige Flächengesuche kein entsprechendes Angebot identifiziert werden. Trotz veränderter Rahmenbedingungen zeigte sich für das gesamte Jahr eine recht gleichmäßige Verteilung der Flächenumsätze über die vier Quartale. Ein sehr begrenztes Angebot bei gleichzeitig hoher Nachfrage spiegelt sich auch in der sehr dynamischen Mietentwicklung wider. In den letzten zwölf Monaten hat die Spitzenmiete um 19 Prozent auf 7,80 Euro pro Quadratmeter und die Durchschnittsmiete sogar um 24 Prozent auf jetzt 6,20 Euro pro Quadratmeter zugelegt“, so Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial bei BNPPRE,
Mit einem Umsatzanteil von gut 44 Prozent kommen Handelsunternehmen 2022 mit deutlichem Abstand auf den höchsten Branchenanteil. Der langjährige Durchschnitt liegt dort bei gut 31 Prozent. Logistikdienstleister folgen mit rund 35 Prozent auf dem zweiten Platz, kommen jedoch auf einen unterdurchschnittlichen Anteil (Zehn-Jahres-Durchschnitt: 43 Prozent). Für den sehr guten Flächenumsatz sorgten einmal mehr eine Reihe von Großabschlüssen: So kommen Verträge mit einer Flächengröße über 20.000 Quadratmetern auf einen Umsatzanteil von 36 Prozent. Der Neubauanteil von knapp 58 Prozent ist auch eine Folge des Angebotsmangels im Segment größerer Flächen (10.000 Quadratmeter). Der langjährige Durchschnitt liegt hier bei knapp 33 Prozent.
„Die makroökonomischen Unsicherheiten und die erwartete weitere Straffung der Zinsen werden weiterhin alle Nutzermärkte und somit auch den Hamburger Logistikmarkt 2023 beeinträchtigen. Die Logistikmärkte zeigten sich im vergangenen Jahr jedoch vergleichsweise resilient, da die wesentlichen Treiber für eine hohe Nachfrage (Last Mile, Nearshoring, steigender Frachtumschlag etc.) weiterhin intakt sind. Gerade der Hamburger Hafen dürfte zudem vom Hochfahren der chinesischen Wirtschaft, der Auflösung von Lieferkettenproblemen und von den sinkenden Frachtraten profitieren. Auch in Zukunft dürfte die Nachfrage deutlich höher als das Angebot sein. So gab es bereits erste Nutzer, die Geschäfte abgesagt oder in Lagen abgeschlossen haben, die vorher wenig interessant waren. Für viele Kunden geht mittlerweile aufgrund des mangelnden Flächenangebots Verfügbarkeit vor Lage. Da aus heutiger Perspektive keine signifikante Angebotsausweitung absehbar ist, wird die starke Konkurrenz um Flächen auch zukünftig bestehen bleiben. In Verbindung mit einer anhaltend hohen Inflation und weiter steigenden Gestehungskosten spricht vieles für einen weiteren Mietpreisanstieg“, sagt Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory bei BNPPRE. (DFPA/JF1)
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.