Umfrage: Deutsche Privatanleger schätzen Markterholung pessimistisch ein
Auch wenn die Folgen der Corona-Krise noch nicht final absehbar sind, haben sich viele Börsen schon wieder deutlich erholt. Ist das für Privatanleger ein Grund, jetzt günstiger einzusteigen? Um zu ermitteln, wie sich die aktuelle Situation auf die Einstellungen und das Verhalten von Privatanlegern auswirkt, hat der Finanzdienstleister J.P. Morgan Asset Management in den ersten beiden Maiwochen eine Online-Befragung von rund 2.000 Frauen und Männern aus Deutschland durchgeführt. Das Ergebnis: Die Deutschen blicken sehr realistisch in die ökonomische Zukunft und nur einige wollen Einstiegschancen an den Börsen nutzen.
Wie sehen die Erwartungen hinsichtlich der Erholung der Wirtschaft nach der Corona-Krise aus? Rund ein Drittel (33 Prozent) erwartet eine L-förmige Wirtschaftsentwicklung, da die Auswirkungen der Corona-Krise noch jahrelang zu spüren sein sollten. Fast genauso viele Befragte (31 Prozent) sehen eine W-förmige Entwicklung mit weiterhin starken Marktschwankungen voraus. Etwa jeder Vierte (24 Prozent) erwartet eine U-förmige Erholung, also dass die Rezession zwar eine Weile anhält, es dann aber wieder steil nach oben geht. Und nur rund jeder Zehnte hat die Hoffnung, dass es mit der Erholung genauso schnell aufwärts geht, wie die Märkte im März abstürzten.
Nach Einschätzung von Matthias Schulz, Managing Director bei J.P. Morgan Asset Management, sind die Erwartungen der Privatanleger fast etwas zu pessimistisch, denn es gilt, aktuelle, zyklische Themen nicht mit langfristigen, strukturellen Problemen und Auswirkungen zu vermischen. „Durch die beispiellosen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen sollte sich die Wirtschaft in den kommenden Quartalen wieder erholen, sodass eher ein ,U´ als ein ,L´ oder ,W´ zu erwarten ist", erläutert Schulz diese Einschätzung.
Auf die Frage, ob der Zeitpunkt für Käufe an den Börsen gekommen ist, antworteten die Privatanleger wie folgt: Rund jeder fünfte Befragte hat keine Meinung dazu. Aber mehr als ein Viertel hält es für wahrscheinlich, jetzt zu investieren, und zwölf Prozent sogar für sehr wahrscheinlich. In der Überzahl sind jedoch - knapp - die Skeptiker, die es als unwahrscheinlich (22 Prozent) oder sogar sehr unwahrscheinlich (20 Prozent) ansehen, in diesen Zeiten Geld am Kapitalmarkt anzulegen.
„Angesichts der massiven Maßnahmen von Zentralbanken und Regierungen ist zu erwarten, dass das Niedrigzinsumfeld noch viel länger vorherrschen wird als gerade viele Sparer hofften. Umso wichtiger ist es, sich dessen bewusst zu sein und das Anlageverhalten darauf anzupassen“, so Schulz. So werden Anleger langfristig nicht daran vorbeikommen, auf die Kraft des Kapitalmarkts zu setzen, wenn sie ihre Ersparnisse vermehren wollen. „Gerade mit einem langfristigen Anlagehorizont sollten kurzfristige Marktschwankungen niemand vom eingeschlagenen Weg einer diversifizierten Wertpapieranlage abbringen. Anleger sollten sich vielmehr bewusst machen, dass solche Phasen langfristig gute Einstiegsgelegenheiten bieten“, erklärt Schulz. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung J.P. Morgan AM
Unter der Marke J.P. Morgan Asset Management betreibt der international tätige Finanzdienstleistungskonzern JP Morgan Chase & Co. mit Sitz in New York den Geschäftsbereich Vermögensverwaltung. Dieser verwaltet Publikumsfonds sowie institutionelle Mandate.