Umfrage: Direktinvestments in Private Equity haben Höhepunkt erreicht
Der Anteil der institutionellen Investoren (Limited Partners, LP), die sich direkt an Privatunternehmen ohne Einbeziehung eines Private-Equity-Fonds beteiligen, hat laut dem jüngsten Global Private Equity Barometer von Coller Capital den Höhepunkt erreicht. Zwischen 2006 und 2012 verdoppelte sich der Anteil dieser direkt investierenden LP nahezu. Seither liegt er unverändert bei rund einem Drittel der LP. Im Gegensatz dazu haben Co-Investments - also Direktanlagen parallel zu einem indirekten Fondsinvestment in dieselbe Firma - zunehmend an Beliebtheit gewonnen: So verdoppelte sich die Zahl der Co-Investoren unter den LP in den vergangenen zehn Jahren.
Grund für diese Begrenzungen ist keinesfalls, dass Private Equity als Anlageklasse nicht mehr wächst. Insgesamt gesehen beabsichtigen große und kleinere Anleger, die Zahl der Manager, in die sie investieren, entweder beizubehalten oder zu erhöhen. Auch das Volumen des Kapitals, das sie für die Fonds der einzelnen Manager vorsehen, wird nach ihren Angaben steigen. Die Hälfte der Anleger beabsichtigt, die Durchschnittsgröße der investierten Kapitalsumme zu erhöhen, während lediglich einer von zehn eine Reduzierung plant.
„Dieses Barometer vermittelt ein interessantes Bild von einer Branche, die weiterhin wächst, deren Form sich aber allmählich festigt“, so Jeremy Coller, CIO von Coller Capital. „Die Anlegergemeinschaft befindet sich nach unserer Einschätzung an einem Scheideweg. Limited Partners, die spezialisierte Ansätze in Bezug auf Private Equity verfolgen, beispielsweise Direktinvestitionen in Privatunternehmen, werden voraussichtlich den Anteil des Kapitals erhöhen, das sie in diese Bereiche investieren. Anleger, die diesen Weg noch nicht eingeschlagen haben, werden dies in Zukunft auch nicht unbedingt tun.“
Anleger erwarten mittelfristig von ihren Private-Equity-Portfolios nach wie vor attraktive Renditen. Dem Barometer zufolge gehen vier Fünftel der befragten LP davon aus, mit ihren Private-Equity-Portfolios in den nächsten drei bis fünf Jahren Jahresrenditen von elf Prozent und mehr zu erzielen. Die langfristige Entwicklung beurteilen die LP etwas vorsichtiger: Ein Drittel erwartet, dass die Private-Equity-Renditen mehr oder minder auf ihrem aktuellen Niveau bleiben, und drei Fünftel sind der Ansicht, dass sie mit zunehmender Reife des Marktes sinken werden. Eine kleinere Gruppe von optimistischen LP (sieben Prozent) rechnet mit höheren Renditen, wenn weltweit ein neuer Wirtschafts- oder Marktzyklus beginnt.
Quelle: Pressemitteilung Coller Capital
Coller Capital ist im Private-Equity-Sekundärmarkt tätigt. Die 1990 gegründete Firma erwirbt Positionen in Private-Equity-Fonds sowie nicht börsennotierte Unternehmen von deren ursprünglichen Inhabern. Der Umfang der Einzelinvestitionen bewegt sich im Bereich von eine Million US-Dollar bis über eine Milliarde US-Dollar. (TH1)