Umfrage: Finanzprodukte - Kaum Mehrwert durch Dokumentationen
Knapp die Hälfte der Privatanleger in Deutschland vertritt offenbar die Ansicht, dass die diversen zur Verfügung gestellten Dokumente zur Erklärung und zum Verkauf von Finanzprodukten letztlich nicht geeignet sind, um den Investoren nützliche Informationen an die Hand zu geben. Für 30 Prozent liefert das Produktinformationsblatt immer noch die beste Orientierung und Nutzen zu einem Finanzprodukt. 16 Prozent erkennen im Prospekt die geeignetste Informationsquelle. Lediglich fünf Prozent sprechen sich in diesem Zusammenhang für das Beratungsprotokoll aus. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands (DDV) im März. An dieser Online-Befragung, die gemeinsam mit mehreren großen Finanzportalen durchgeführt wurde, beteiligten sich 1.723 Personen. Dabei handelt es sich in der Regel um gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne Berater investieren.
„Nach wie vor sind viele Anleger in der Beratungssituation aufgrund ihres unzureichenden Verständnisses für Finanzprodukte überfordert. Allerdings trauen sie sich nicht, dies offen anzusprechen. Vielmehr setzen sie auf das Know-How des Beraters sowie die Klarheit und Verständlichkeit von Dokumenten. Tatsächlich lässt sich aber in der Praxis vermehrt der Eindruck eines zusätzlichen bürokratischen Aufwands ohne substantiellen Erkenntnisgewinn für die privaten Investoren feststellen. Die bloße Bereitstellung von Informationen kann somit nur von eingeschränktem Nutzen sein. Umso wichtiger sind die Schaffung einer Wertpapierkultur und die Förderung einer umfassenden Finanzbildung in Deutschland“, so Lars Brandau, Geschäftsführer des DDV.
Quelle: Pressemitteilung DDV
Der Deutsche Derivate Verband (DDV) ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten strukturierter Wertpapiere in Deutschland, die mehr als 90 Prozent des deutschen Zertifikatemarkts repräsentieren: Barclays, BayernLB, BNP Paribas, Citigroup, Commerzbank, Deka Bank, Deutsche Bank, DZ BANK, Goldman Sachs, Helaba, HSBC Trinkaus, HypoVereinsbank, LBBW, Société Générale, UBS und Vontobel. (JF1)