Umfrage: Handelsimmobilieninvestoren zeigen sich zuversichtlich
Das Marktumfeld für Investitionen in Einzelhandelsimmobilien bleibt weiterhin günstig. So blickt der stationäre Einzelhandel in Deutschland ähnlich optimistisch in die Zukunft wie im Vorjahr. Das geht aus dem „Hahn Retail Real Estate Report 2017/2018“ hervor, der vom Asset Manager Hahn-Gruppe in Kooperation mit dem weltgrößten Immobiliendienstleister im Bereich Gewerbeimmobilien CBRE und GfK GeoMarketing erstellt wurde.
Rund 43 Prozent der befragten Entscheidungsträger des Einzelhandels erwarten für das zweite Halbjahr 2017 steigende Umsätze im Vergleich zur Vorjahresperiode (2016: 48 Prozent). Mit zumindest stabilen Umsätzen rechnen 49 Prozent (2016: 32 Prozent), Umsatzrückgänge erwarten nur acht Prozent der Einzelhändler (2016: 20 Prozent). Entsprechend zuversichtlich beurteilen auch Handelsimmobilieninvestoren den Markt: 63 Prozent der im Rahmen der Hahn-Befragungen interviewten Investoren wollen in 2017 weiter zukaufen (2016: 65 Prozent). Nur 15 Prozent wollen tendenziell verkaufen (2016: fünf Prozent) und 22 Prozent beabsichtigen ihren Immobilienbestand zu halten (2016: 30 Prozent).
Die Ankaufsrenditen für Handelsimmobilien sind aufgrund der starken Investorennachfrage in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. In der aktuellen Hahn-Befragung erwarten die Investoren aber nun mehrheitlich keine weiteren Rückgänge. So rechnen 73 Prozent der befragten Investoren mit stabilen Renditen in den kommenden sechs bis zwölf Monaten. Nur 22 Prozent setzen auf sinkende Renditen. Damit sind die Erwartungen gedämpfter als noch im vergangenen Jahr. In 2016 prognostizierten immerhin 40 Prozent der Investoren weitere Renditerückgänge.
Die Handelsimmobilieninvestoren bevorzugen weiterhin überwiegend erstklassige Immobilien, also Core-Investments. Objekte mit Entwicklungs- und Optimierungsbedarf werden gemieden, da diese das Risiko erhöhen. So geben in der aktuellen Investorenbefragung mit 38 beziehungsweise 13 Prozent noch weniger Marktteilnehmer als in den beiden Jahren zuvor an, auf Value-Add und opportunistische Immobilienprojekte zu setzen. Hingegen wollen mit 68 Prozent so viele Investoren wie seit fünf Jahren nicht mehr überwiegend in Core-Immobilien investieren. Viele Investoren präferieren demnach gut eingeführte, funktionierende Center gegenüber managementintensiven Projekten.
Der Online-Handel wird in der diesjährigen Befragung wieder vom Großteil (60 Prozent in 2017 gegenüber 55 Prozent in 2016) der Befragten als primäres Risiko für den stationären Einzelhandel gesehen. Als weniger risikobehaftet werden steigende Immobilienkosten (2017: 13 Prozent) oder unklare ökonomische Aussichten (2017: 15 Prozent) eingeschätzt.
CBRE hat im Rahmen der Studie die Handelsimmobilieninvestmentmärkte einer langfristigen Betrachtung unterzogen. Werden die Transaktionsvolumina auf Käufer- und Verkäuferseite im Segment der Fachmärkte und Fachmarktzentren seit dem Jahr 2010 betrachtet, zeigt sich, dass insbesondere offene Immobilien- und Spezialfonds in den vergangenen Jahren umfangreiche Akquisitionen getätigt, gleichzeitig jedoch nur in geringerem Umfang Objekte verkauft haben. Mit 5,4 Milliarden Euro stellen sie die mit Abstand größten Netto-Käufer seit dem Jahr 2010 dar. Auch Geschlossene Immobilienfonds mit Netto-Käufen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro, Immobilienaktiengesellschaften/REITs mit 1,1 Milliarden Euro sowie Versicherungen und Pensionskassen mit rund 800 Millionen Euro haben ihren Immobilienbestand an Fachmärkten und Fachmarktzentren in Summe aufgestockt.
Quelle: Pressemitteilung Hahn-Gruppe
Die Hahn-Gruppe ist ein Investment- und Assetmanager für großflächige Einzelhandelsimmobilien mit Sitz in Bergisch Gladbach. Die 1982 gegründete Unternehmensgruppe konzipiert Beteiligungen für private und institutionelle Anleger und verwaltet externe Immobilienportfolios. Sie beschäftigt 72 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro. (JF1)