Umfrage: Vermögensverwalter empfehlen für 2022 mehr Aktien im Portfolio
Ein breit gestreutes Portfolio mit vielen Aktien und einem stärkeren Fokus auf US-Werten, dazu Gold und Edelmetalle als Inflationsschutz und eine Prise Kryptowährungen: Das empfehlen unabhängige Vermögensverwalter Privatanlegern für 2022, um gut aufgestellt zu sein. Im zehnten Jahr der Befragung des Fondsdienstleisters Universal-Investment setzen sie dabei noch deutlich stärker auf Aktien als im Vorjahr und empfehlen, besonders bei Papieren aus Industrieländern aufzustocken.
Europäischen Werten wird noch einiges an Potenzial zugetraut, ebenso wie den DAX-40-Titeln. Inflationssorgen, Lieferengpässe und Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie dämpfen das Vertrauen der Befragten in die Stärke der globalen Wirtschaft und der Unternehmen dagegen kaum.
Im Durchschnitt sollte knapp die Hälfte des Depotvermögens in Industrieländeraktien angelegt sein - einzelne Nennungen gehen sogar bis 70 oder 80 Prozent. Bei Unternehmen in Schwellenländern ist man etwas zurückhaltender und rät zu einem Anteil von zwölf im Vergleich zu 16 Prozent im Vorjahr.
Ihre Anleihevolumina sollten Anleger weiter reduzieren. Waren im optimalen Depot 2021 noch um die 16 Prozent in Anleihen aus Industrienationen (zehn) und Schwellenländern (sechs) angelegt, so sollten es 2022 nur noch sieben beziehungsweise fünf Prozent sein. Ihre Berechtigung haben festverzinsliche Werte aber nicht verloren. So betont Alexander Karbstein von Capitulum Asset Management: „Gerade wenn die Kapitalmärkte zukünftig wieder rauer werden, gehört ein stabilisierender Rentenanteil in jedes gut diversifizierte Portfolio.“
Andreas Hauser von HP&P Vermögensverwaltung empfiehlt „eine breite Streuung mit dem Hauptfokus auf Aktien.“ Eine gute Mischung wird mit durchschnittlich acht Prozent Immobilien, neun Prozent Gold und anderen Edelmetallen, sowie sechs Prozent Alternative Assets erreicht. Fast die Hälfte der Befragten rät zu einem kleinen Anteil Kryptowährungen, wie Bitcoin, zum Teil sogar bis zu fünf Prozent. Rund ein Viertel der Profis empfiehlt zudem bereits Anlagen jenseits von Kryptowährungen, also sogenannte tokenisierte Assets.
Für Vielfalt sollte zudem eine internationale Verteilung der Anlagen sorgen.Eine Gewichtung von 36 Prozent in US-amerikanischen Papieren gilt im Schnitt als ratsam, gegenüber knapp 30 Prozent im Vorjahr. Deutsche Titel sollten 17,6 Prozent (Vorjahr 14,3) ausmachen und europäische (ex Deutschland) 23,6 statt 20 Prozent. Größere Vorsicht sollten Investoren in China und den restlichen Schwellenländern walten lassen: Empfohlen wird nur noch ein Anteil von knapp sieben Prozent chinesische beziehungsweise 9,5 Prozent Schwellenländer-Anlagen (12,3 beziehungsweise elf im Vorjahr). (DFPA/TH1)
Die Universal-Investment-Gesellschaft mbH mit Sitz in Frankfurt am Main bietet Dienstleistungen rund um die Fonds- und Wertpapieradministration für Asset Manager, Banken und unabhängige Vermögensverwalter an. Ende September 2021 betrugen die Assets under Administration 710 Milliarden Euro.