Umfrage zur Geldanlage 2018: Mehrheit der Anleger ist unzufrieden
Von den Bundesbürgern, die 2018 Geld angelegt haben, sind 62 Prozent mit der Wertentwicklung ihrer Anlage unzufrieden. Damit ist die Frustration im Vergleich zu 2016 noch gestiegen: Damals hatte sich nur jeder zweite Anleger enttäuscht gezeigt, so lautet das Ergebnis einer Umfrage des Bankenverbandes.
Verwunderlich sei diese Entwicklung allerdings nicht: Denn das unveränderte Nullzinstief treffe vor allem den klassischen, sicherheitsorientierten Sparer, der sein Geld gerne auf Sparkonten parkt – typisch für Deutschland. Bei einer Verzinsung nahe Null seien keine Freudensprünge zu erwarten. Was allerdings wundere, sei die Tatsache, dass die Mehrheit der Sparer offenbar keine Anstalten macht, das zu ändern.
Dieses unveränderte Spar- beziehungsweise Anlageverhalten spiegele sich auch im Ranking der bevorzugten Produkte wieder: Laut der Umfrage waren neben dem Sparkonto (39 Prozent), Fonds (34 Prozent) und Immobilien (26 Prozent) im ablaufenden Jahr besonders beliebt. Und noch mehr der Befragten würden 2019 Geld in Fonds (47 Prozent), Immobilien (58 Prozent) und auch in Gold (38 Prozent) investieren, wenn sie das dafür nötige Geld zur Verfügung hätten. Das Sparkonto beziehungsweise der Sparplan schaffen es auf Platz vier der Anleger-Wunschliste, obwohl aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase wenig bis nichts dabei rauskommen kann.
Trotz dieser ernüchternden Bilanz bleibt die Risikoaversion der Deutschen bei der Geldanlage sehr hoch: 86 Prozent der Befragten können sich nicht vorstellen, ein höheres Anlagerisiko für die Chance auf eine höhere Rendite einzugehen. Und trotz anhaltender Niedrigzinsen habe die Risikoscheu in den vergangenen Jahren nur wenig nachgelassen: 2015 lag sie mit 91 Prozent im Rahmen der Umfragereihe des Bankenverbandes am höchsten.
Quelle: Marktanalyse Bankenverband
Der Bundesverband deutscher Banken (Bankenverband) mit Sitz in Berlin ist die Interessenvertretung der privaten Banken in Deutschland. Dem 1951 gegründeten Bankenverband gehören mehr als 210 private Banken und elf Landesverbände an. (mb1)