Umsatz mit Gewerbeimmobilien knackt 60-Milliarden-Euro-Schwelle
Das Volumen von An- und Verkäufen gewerblich genutzter Immobilien und Entwicklungsgrundstücke in Deutschland summierte sich im Jahr 2021 auf knapp über 60 Milliarden Euro. Das Vorjahresergebnis von 58,2 Milliarden Euro wurde damit um 3,2 Prozent überschritten, der Zehn-Jahresdurchschnitt um 28 Prozent und der Fünf-Jahresdurchschnitt um 1,3 Prozent. So die Ergebnisse einer Marktanalyse durch die internationale Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W).
Im Jahr 2021 dominierten Einzeltransaktionen das Marktgeschehen. Ihr Anteil stieg gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf 44,8 Milliarden Euro und entsprach 75 Prozent des Gesamtvolumens. Dagegen fiel das Transaktionsvolumen aus Portfolioverkäufen mit 15,3 Milliarden Euro um 27 Prozent auf den niedrigsten Wert seit dem Jahr 2014.
Der Mittelwert der Spitzenrenditen für Büroobjekte in den Top-7 liegt aktuell bei 2,76 Prozent und damit um 13 Basispunkte unter dem Wert des Vorjahres. Bei Logistikobjekten liegt die Spitzenmiete in den Top-7-Märkten inzwischen bei 3,00 Prozent. Der Spread zwischen mittlerer Bürospitzenrendite und mittlerer Logistikspitzenrendite hat sich damit von 60 auf 25 Basispunkte verringert.
Der Mittelwert der Spitzenrenditen für erstklassige Geschäftshäuser liegt aktuell bei 3,51 Prozent und damit 26 Basispunkte niedriger als Ende 2020, jedoch weiter deutlich über dem Vor-Pandemiewert von 3,30 Prozent. Die Bandbreite reicht von 3,05 Prozent in München bis 3,70 Prozent in Düsseldorf, Köln und Stuttgart. Für 2022 erwartet C&W, dass wegen des unvermindert anhaltenden hohen Nachfragedrucks für Spitzenobjekte die Spitzenrenditen weiter leicht sinken werden.
Bevorzugte Assetklasse der Investoren bleibt das Bürosegment. Dort wurde ein Transaktionsvolumen von rund 27,9 Milliarden Euro erzielt. Das entspricht 47 Prozent des Gesamttransaktionsvolumens 2021 und einem Anstieg von knapp sieben Prozent zum Vorjahr. Industrial-Objekte haben 2021 Handelsimmobilien von ihrem angestammten zweiten Platz als Anlageklasse verdrängt. Die An- und Verkäufe von Lagerhallen, Light-Industrial-Objekten und Distributionszentren summierten sich auf rund 8,9 Milliarden Euro, ein Plus von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig ist es das höchste bislang registrierte Transaktionsvolumen dieser Assetklasse. Ihr Anteil am Gesamtumsatz beträgt 15 Prozent. Das Transaktionsvolumen für Handelsimmobilien verzeichnete im Jahr 2021 einen Rückgang von 33 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro, was zwölf Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. Die Neuinvestments in Hotelimmobilien stiegen 2021 um 18 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Ihr Anteil am Gesamtumsatz liegt bei 4,0 Prozent
Die Top-7-Märkte vereinen mit einem Transaktionsvolumen von 34,6 Milliarden Euro mehr als die Hälfte des gesamtdeutschen Volumens auf sich und konnten ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent erhöhen. Berlin führt das Ranking unangefochten an (11,3 Milliarden Euro). Es folgen München (6,7 Milliarden Euro), Frankfurt (5,9 Milliarden Euro) und Köln (3,5 Milliarden Euro) sowie Hamburg (3,0 Milliarden Euro), Düsseldorf (2,6 Milliarden Euro) und Stuttgart (1,6 Milliarden Euro). Unter den Top-7-Märkten blieben Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt unter den im Vorjahr erreichten Werten. Köln und Stuttgart setzten sich aufgrund einiger sehr großvolumiger Transaktionen am stärksten positiv von ihrem Vorjahresergebnis ab.
Die Wirtschaftsprognosen für Deutschland sind positiv, die Bedingungen an den Finanzmärkten weiter attraktiv und die Suche nach Anlagemöglichkeiten ungebrochen hoch. Vor diesem Hintergrund erwartet C&W ein lebhaftes Transaktionsjahr und ein -volumen auf ähnlichem Niveau wie 2021. (DFPA/JF1)
Cushman & Wakefield, Inc. ist ein internationales Immobilienberatungsunternehmen mit Sitz in New York. Das 1917 gegründete Unternehmen berät und vertritt seine Kunden in allen Fragen rund um die Nutzung von Gewerbeimmobilien. C&W beschäftigt mehr als 50.000 Mitarbeiter in weltweit über 60 Ländern. In Deutschland ist das börsennotierte Unternehmen mit Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig und München vertreten.