Ungebrochener Wachstumsoptimismus bei Vermögensverwaltern
Der Konjunkturoptimismus von Vorstandschefs im Asset and Wealth Management (AWM) hat nachgelassen. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der AWM-CEOs erwartet 2019 ein sinkendes Weltwirtschaftswachstum (2018: zehn Prozent). Während 27 Prozent für 2019 mit einer gleichbleibenden Weltkonjunktur rechnen (13 Prozent weniger als bei der Umfrage im Vorjahr) glauben 38 Prozent an ein stärkeres Wirtschaftswachstum (2018: 50 Prozent). Dies geht aus dem „22. PwC Global CEO Survey“ zur Einschätzung der politischen und wirtschaftlichen Weltlage hervor. An der jährlichen Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC haben branchenübergreifend mehr als 1.300 CEOs aus 91 Ländern teilgenommen.
Ein getrübter Weltkonjunktur-Optimismus schmälert jedoch kaum die Wachstumshoffnungen der befragten CEOs von Vermögensverwaltern für ihre Unternehmen: Insgesamt 82 Prozent von ihnen rechnen für 2019 mit steigenden Umsätzen. Nach den drei Jahren bis 2021 befragt, sind es sogar 86 Prozent. Als wichtigste Gründe dafür sehen sie organisches Wachstum (71 Prozent), Effizienzsteigerungen (68 Prozent) und neue Produkte und Services (61 Prozent).
Das Ranking der wichtigsten Wachstumsregionen führen die USA mit 32 Prozent der Nennungen an (Vorjahr: 48 Prozent). Es folgen Großbritannien mit 20 Prozent (2018: 22 Prozent) und China mit 15 Prozent (2018: 40 Prozent). Deutschland rangiert im aktuellen Survey mit 14 Prozent auf Platz vier (2018: 25 Prozent, Rang drei).
Wenn es um Gefahren für das Unternehmenswachstum geht, sorgen sich die AWM-CEOs am meisten um Überregulierungen (43 Prozent), Handelskonflikte (32 Prozent) und politischen Populismus (30 Prozent). Zudem finden sich unter anderem Cyberkriminalität (37 Prozent), Fachkräftemangel (27 Prozent) und das Tempo des technologischen Wandels (24 Prozent) im Sorgen-Ranking.
Die höchsten Zustimmungsraten im CEO-Survey haben wie im Vorjahr Aussagen zur Relevanz von digitalen Daten bekommen. So stimmen 96 Prozent der befragten Unternehmenslenker zu, dass Daten zu Kundenpräferenzen und -bedürfnissen mitentscheidend für den Langzeiterfolg ihrer Unternehmen sind. 91 Prozent sagen dies auch über Daten für die Finanzplanung und 90 Prozent über Daten zur Markenstärke und Unternehmensreputation. Dass die für diese drei Segmente zur Verfügung stehenden Daten umfassend genug sind, bejahen 15, 39 und 18 Prozent. Die Diskrepanz erklärt Gerald Gonsior, Asset & Wealth Management Leader bei PwC Deutschland, sagt dazu: „Asset Manager müssen ihre Digitalisierung mit voller Konsequenz vorantreiben, wenn sie technologisch nicht abgehängt werden wollen. Dies gilt für interne Prozesse ebenso wie für die Kundenberatung und den Vertrieb. Hierbei spielen die standardisierte Erfassung und Verarbeitung von relevanten Daten über entsprechende Front-Office Systeme und Customer Relationship Tools eine entscheidende Rolle. In diesen Bereichen besteht oft noch Handlungsbedarf bei vielen Marktteilnehmern.“
Eine weitere Diskrepanz offenbart die Umfrage bei Künstlicher Intelligenz (KI). Diese werde das Asset & Wealth Management in den nächsten fünf Jahren verändern, sagen 90 Prozent der Befragten. Allerdings haben erst 29 Prozent der Unternehmen KI bereits eingeführt. Immerhin 37 Prozent planen, KI-unterstützte Technologien in den nächsten drei Jahren einzuführen. 26 Prozent haben noch keine entsprechenden Pläne.
Quelle: Pressemitteilung PwC
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