Union Investment: Anleger ignorieren Inflationspotenzial
Auf kurze und mittlere Sicht beurteilen deutsche Anleger die konjunkturelle Lage positiv. Das ist ein Ergebnis aus dem aktuellen Anlegerbarometer des Fondsanbieters Union Investment für das erste Quartal. Seit Anfang 2001 ermittelt das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Union Investment quartalsweise das Anlegerverhalten. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen. Laut Umfrage schätzen die aktuelle Inflationsrate von 1,4 Prozent nur 59 Prozent in einer Bandbreite zwischen ein und zwei Prozent richtig ein. Ferner geben vier von fünf Befragten an, dass sie steigende Preise nicht zum Anlass nehmen, ihre Geldanlagen anzupassen oder sich dazu beraten zu lassen.
Mit Blick auf die eigene finanzielle Situation gehen 75 Prozent von gleichbleibenden Verhältnissen in den kommenden sechs Monaten aus. Im Vorquartal waren es 70 Prozent. Knapp jeder Fünfte (18 Prozent) rechnet mit einer weiteren Verbesserung (viertes Quartal 2017: 19 Prozent). Eine Verschlechterung der persönlichen finanziellen Lage erwarten dagegen nur sieben Prozent. Das sind vier Prozentpunkte weniger im Vergleich zur vorherigen Erhebung. Besonders optimistisch sind die Deutschen hinsichtlich der Binnenkonjunktur. Zum ersten Mal seit dem dritten Quartal 2011 schätzen die Befragten die gesamtwirtschaftliche Lage besser ein als ihre eigene finanzielle Situation. Von einem weiteren konjunkturellen Aufschwung in den kommenden sechs Monaten gehen 29 Prozent aus.
„Die meisten Menschen fühlen sich im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld gut. Sie lassen sich auch von geopolitischen Ereignissen kaum von ihrer optimistischen Einschätzung abbringen“, kommentiert Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment, das Ergebnis der Befragung.
Trotz der insgesamt positiven Einschätzung der künftigen Konjunkturentwicklung gehen nur sehr wenige Anleger von einer erhöhten Inflation im nächsten halben Jahr aus: Drei Prozent erwarten stark steigende Preise. Im Vorquartal waren es noch sieben Prozent. Dagegen kalkulieren 70 Prozent mit leicht steigenden Preisen (vergangenes Quartal: 74 Prozent) und jeder Vierte (25 Prozent) vermutet, dass die Preise stabil bleiben (vergangenes Quartal: 18 Prozent).
Die Inflationswahrnehmung der Sparer werde stark durch die Preise bei regelmäßigen Einkäufen sowie die Immobilien- und Mietpreise beeinflusst, schreiben die Experten. So unterschiedlich die Befragten die Höhe der Inflation einschätzen, so differenziert würden sie auch ihre Auswirkungen auf die eigenen Ersparnisse vorhersehen. Rund 46 Prozent sind überhaupt nicht besorgt, dass sich steigende Preise negativ auf ihr Vermögen auswirken. „Die Befragung zeigt, dass Inflation für die meisten Anleger kein Thema ist. Angesichts der niedrigen Zinsen auf Erspartes unterschätzen sie dadurch aber den Einfluss auf die reale Vermögensbildung“, so Gay.
Quelle: Pressemitteilung Union Investment
Die Union Asset Management Holding AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Die sechs eigenständigen Kapitalanlagegesellschaften der 1956 gegründeten Unternehmensgruppe beschäftigen rund 2.800 Mitarbeiter und verwalten ein Vermögen in Höhe von 319,9 Milliarden Euro. (Stand: 30. September 2017). (TS1)