"Unsicherheit dominiert die Märkte"
Im aktuellen Monatskommentar der Fürst Fugger Privatbank schreibt Rainer Weyrauch, Mitglied des Managementgremiums für die Vermögensverwaltungen und Leiter der Niederlassung Köln der Fürst Fugger Privatbank, dass Unsicherheit das schlimmste Gift für Börsen sei. Schlimmer als das befürchtete Ereignis selbst. Ist es nämlich erst einmal eingetreten, dann sei es meist schnell verarbeitet und die Börsen versuchen, zur Tagesordnung überzugehen.
Aktuell seien es hauptsächlich zwei Fragen, von denen Unsicherheit für die Märkte ausgeht: Wie schnell reagieren die Notenbanken auf die explodierte Inflation? Und wie weit werden sie dabei gehen?
Die meisten Marktteilnehmer haben die Inflationsentwicklung unterschätzt, meint Weyrauch. Bisher hatte das nur marginale Auswirkungen. Nun sehe es jedoch so aus, als würde sich die Inflation verstetigen, die laut dem Experten übrigens auch politisch über die Energiepreise gewollt sei, zumindest aber befeuert wird. Die Notenbanken seien gezwungen zu handeln. Für viele der heutigen Marktteilnehmer sei das ein Novum. Sie kennen Zinserhöhungen und Inflation aus den Lehrbüchern und den Erzählungen älterer Kollegen.
Die Notenbanken geben jedoch derzeit kein einheitliches Bild ab, so Weyrauch. Solange sich dieses unklare Handlungsbild der Notenbanken aber weiter hinzieht, sei Unsicherheit im Markt und die Schaukelbörsen werden anhalten. Daran dürften auch gute Unternehmensergebnisse wenig ändern, die die Stimmung allenfalls kurzfristig aufhellen, schreibt der Experte. Trotzdem lasse sich beobachten, dass bisher weiterhin die Käufer zurückkommen, was für eine gewisse Grundstabilität sorge. Im Verlauf der kommenden Monate werde sich auch eine gewisse Gewöhnung an die neue Welt der steigenden Zinsen einstellen. Und wieder einmal werden sich Aktien als die Anlageform erweisen, mit der sinnvoll der Geldentwertung entgegengewirkt werden kann.
„Die beschriebene Unsicherheit wird uns in den nächsten Monaten erhalten bleiben. Die Märkte werden sich jedoch nach und nach auf das neue Umfeld einstellen. Die wesentlichen Impulse dafür sind dabei von der US-Notenbank Fed zu erwarten. Dann werden die Unternehmensergebnisse wieder in den Vordergrund treten und den Märkten Auftrieb verleihen. Wir gehen daher weiterhin von einer moderat positiven Jahresperformance aus. Als derzeit größtes geopolitisches Risiko bleibt der Ukraine-Konflikt. Wir gehen derzeit nicht davon aus, dass er eskaliert, können es aber auch nicht gänzlich ausschließen. Als ,Versicherungspolice‘ haben wir daher mit einer auskömmlichen Goldbeimischung vorgesorgt“, so das Fazit von Weyrauch. (DFPA/JF1)
Die Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Augsburg. Die Bank versteht sich als professioneller Finanzdienstleister für alle Anliegen rund um die private Geldanlage vermögender Privatkunden.