Unternehmensfinanzierung: Zinserhöhung träfe Firmen hart

Derzeit liegen die Zinsen im Euroraum auf einem Tiefststand. Sollte sich die Europäische Zentralbank (EZB) von ihrer expansiven Geldpolitik verabschieden, könnten viele Firmen in finanzielle Schwierigkeiten kommen, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

Die EZB will die Wirtschaft im Euroraum mit ihrer expansiven Geldpolitik ankurbeln. Von den niedrigen Zinsen profitieren die Unternehmen: Sie können sich günstig Geld leihen, um zu investieren oder aber alte Kredite umzuschulden. Anders als in den USA, wo sich Unternehmen vor allem am Kapitalmarkt finanzieren, sind Firmen in Europa bei Investitionen hauptsächlich auf Bankkredite angewiesen.

Sollten allerdings die Zinsen steigen, würden die Unternehmen nicht mehr so günstig an Geld kommen. Fast 800.000 Unternehmen – umgerechnet 5,1 Prozent der Firmen in den elf untersuchten Ländern des Euroraums – würden aufgrund gestiegener Verschuldung, gestiegener Zinskosten und fehlendem Umsatzwachstum dann in finanzielle Schwierigkeiten kommen, zeigen die IW-Berechnungen. Besonders betroffen sind Unternehmen in Griechenland (9,4 Prozent), Italien (8,5 Prozent) und Frankreich (5,7 Prozent). In Deutschland würden nur 0,7 Prozent der Betriebe Probleme bekommen. Für die Studie haben die IW-Forscher die halbjährliche Umfrage über den Zugang von Unternehmen zu Finanzmitteln der EZB (Survey on Access to Finance, SAFE) seit 2009 ausgewertet.

„Kleinere Firmen sind anfälliger als große“, sagt IW-Finanzmarktexperte Markus Demary. „Die größeren Firmen finanzieren sich häufiger auch über Aktien und Anleihen. Zudem haben sie meist eine längere Kredithistorie.“ Betroffen von Finanzierungslücken seien insbesondere Mikrofirmen mit bis zu neun Mitarbeitern und kleine Unternehmen mit zehn bis 49 Mitarbeitern. Es gibt aber Ausnahmen: In Griechenland bekämen auch zehn Prozent der großen Unternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitern bei einer Zinserhöhung finanzielle Probleme, auch in Portugal und Spanien liegt der Anteil über dem Euro-Durchschnitt, der in dieser Größenklasse bei 0,9 Prozent liegt. Eine Straffung der europäischen Geldpolitik sollte daher mit Bedacht erfolgen. „Die EZB muss bei einer möglichen Kurswende die Auswirkungen auf die Wirtschaft berücksichtigen“, fordert Demary.

Quelle: Pressemitteilung IW Köln

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) mit Hauptsitz in Köln, einem Hauptstadtbüro in Berlin und einer Verbindungsstelle in Brüssel ist ein arbeitgebernahes Wirtschaftsforschungsinstitut. Es wird von Unternehmen und Verbänden der privaten Wirtschaft finanziert und setzt sich für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein. (JF1)

www.iwkoeln.de

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