Unternehmensimmobilien: Käufer sind bereit weiter höhere Preise zu bezahlen
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden rund 600.000 Quadratmeter in deutschen Unternehmensimmobilien vermietet. Das entspricht einem Zuwachs von 53 Prozent gegenüber den vorangegangenen sechs Monaten. Besonders verteuert haben sich „Flex Spaces“, das heißt multifunktionale und schnell anpassbare Flächen. Teilweise stiegen dort die Mietpreise binnen zwei Jahren um 50 Prozent. Hatten zwischen 2013 und 2016 fast die Hälfte aller Mietverträge noch Laufzeiten von fünf und mehr Jahren, wurden nun entgegen dem langfristigen Trend vermehrt Flächen in kurzen Mietverträgen gebunden. Flexibilität ist den Nutzern demnach zunehmend wichtig, berichtet die „Initiative Unternehmensimmobilien“ in ihrem Halbjahresreport.
Im ersten Halbjahr 2017 wurden demnach 1,9 Milliarden Euro in Unternehmensimmobilien investiert. Vor allem neue Marktakteure hätten die jüngste Marktbewegung ausgelöst. Ausländische Investoren wie Blackstone oder die China Investment Corporation hätten einen Großteil der zur beobachteten Entwicklung geprägt. Insgesamt wuchs der Anteil ausländischer Käufer im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2016 um 76 Prozent, berichtet die Marktanalyse. Gleichzeitig stellte deren Verkaufsanteil im zweiten Halbjahr 73 Prozent (Vorjahr 25 Prozent) dar. Für den Report ist das Nachweis dafür, dass ausländische Investoren Unternehmensimmobilien als liquides und etabliertes Handelsgut ansehen, während deutsche Investoren eher langfristig orientiert sein würden. Ausschlaggebend für das Volumen seien große Portfoliotransaktionen, neu gebaute Objekte sowie zuvor langfristig gehaltene Objekte, die nun für den Handel zur Verfügung standen. Dabei wären die Käufer bereit gewesen, höhere Preise zu zahlen. Die Nachfrage steige beständig, wobei vor allem Objekte in Top-Lagen gefragt waren, heißt es weiter. Das zurückliegende Halbjahr zeige auch eine gestiegene Attraktivität von Gewerbeparks. Für das erste Halbjahr 2017 konnte ein Transaktionsvolumen von rund 737 Millionen Euro festgestellt werden. Im Vergleich sei dies der höchste Transaktionswert seit dem Jahr 2011. Bei der Vermietung von Unternehmensimmobilien wird ebenfalls von einem neuen Rekord berichtet. Als Gründe werden die wirtschaftliche Lage in Deutschland sowie gestiegene Neubauvolumina angeführt.
Quelle: Marktbericht „Initiative Unternehmensimmobilien“
Der „Initiative Unternehmensimmobilinen gehören zwölf Unternehmen an, die auf dem deutschen Markt für Unternehmensimmobilien aktiv sind. Gemeinsames Ziel ist es, die Transparenz in diesem Marktsegment zu verbessern, um den Zugang in die Assetklasse zu erleichtern. Dafür ist ein Reportingsystem aufgebaut worden, in dem die Transaktions- und Vermietungsdaten der Teilnehmer ausgewertet werden. (TS1)