US-Immobilienmärkte: Büronachfrage schwächt sich weiter ab
Die US-Büromärkte verzeichneten im ersten Quartal 2023 die schwächste Nachfrage seit zwei Jahren. Trotz des anhaltenden Beschäftigungswachstums in Bürogebäuden wurde im ersten Quartal lediglich eine negative Nettoabsorption von 16,5 Millionen Quadratfuß erreicht. Einige Sun Belt-Märkte hatten dennoch eine positive Nettoabsorption, darunter Nashville, Charlotte, Miami und Dallas/Ft. Worth. Dies sind Ergebnisse der „Office Figures“ für das erste Quartal 2023 des Immobiliendienstleisters CBRE.
Während die Mietaktivität im ersten Quartal in der Regel langsamer verläuft, wurde der diesjährige Rückgang im ersten Quartal durch Hybridarbeit und Angst vor einer drohenden Rezession verschärft, die die Unternehmen in eine Kosteneindämmung getrieben haben, so CBRE. Die Fertigstellung von 5,4 Millionen Quadratfuß neuen Büroflächen im ersten Quartal übertrafen die Nachfrage bei Weitem. Dieses Ungleichgewicht führte zu einem Anstieg der Leerstandsquote um 50 Basispunkte gegenüber dem Vorquartal auf 17,8 Prozent, dem höchsten Wert seit 30 Jahren. Sowohl die Leerstandsquoten in Innenstadtlagen als auch in den Vorstädten erhöhten sich gegenüber dem Vorquartal um 50 Basispunkte auf 18,1 Prozent und 17,7 Prozent.
Die Nettoabsorption im ersten Quartal war nur in 15 der 55 von CBRE erfassten US-Märkte positiv. Die Nachfrage ging in den meisten Gateway-Märkten zurück, darunter San Francisco, Boston, Los Angeles, Chicago und Washington, D. C. Als einziger Gateway-Markt mit einer verbesserten Nachfrage im Vergleich zum Vorjahresquartal zeigte sich Manhattan, wenn auch immer noch negativ.
CBRE hat drei Indizes – Platzbedarf aktiver Mieter im Markt (Tenants in the Market – TIM), Leasingaktivitäten und Verfügbarkeit von Untervermietungen – für elf wichtige US-Märkte erstellt, um das Tempo der Erholung von Büros zu messen. Vor dem Hintergrund wachsender Rezessionsängste sank der „Leasing Activity Index“ vom vierten Quartal 2022 um acht Punkte auf ein Niveau von 57 im ersten Quartal 2023. Der Index fiel in zehn der elf Index-Märkte, allein Atlanta verzeichnete einem Anstieg. Der „Tenants in the Market (TIM) Index“ stieg gegenüber dem Vorquartal um vier Punkte auf 70. Manhattan und Boston blieben die führenden Märkte für TIM-Anforderungen. Der „Sublease Availability Index“ stieg um 22 Punkte auf 262. San Francisco und Chicago hatten die größten Quartalszuwächse.
Die Verfügbarkeit von Untermietverträgen stieg um 12,4 Millionen Quadratfuß auf ein Rekordhoch von 189 Millionen Quadratfuß im ersten Quartal. Der Technologiesektor leistete mit 23 Prozent der verfügbaren Untervermietungen den größten Beitrag zur Untervermietung von Flächen. Im ersten Quartal 2023 entfielen 19 Prozent der gesamten verfügbaren Fläche auf Untervermietung, gegenüber 13 Prozent im ersten Quartal 2020.
Die gesamte im Bau befindliche Bürofläche sank gegenüber dem Vorquartal um drei Prozent auf 71 Millionen Quadratfuß, das entspricht lediglich 1,6 Prozent des Gesamtbestands. Die relativ geringe Baupipeline verringert das angebotsseitige Risiko auf Leerstände, so CBRE.
Die durchschnittliche Miete blieb gegenüber dem Vorquartal unverändert und stieg gegenüber dem Vorjahr um nur ein Prozent auf 35,42 US-Dollar pro Quadratfuß. (DFPA/AZ)
Die CBRE Group, Inc. mit Hauptsitz in Los Angeles und Deutschlandzentrale in Frankfurt am Main ist eines der großen internationalen Dienstleistungsunternehmen für Eigentümer, Investoren und Nutzer auf dem gewerblichen Immobiliensektor. CBRE beschäftigt weltweit mehr als 100.000 Mitarbeiter in mehr als 500 Büros.