US-Wahl: "Entwicklung der Weltwirtschaft 2017 weniger positiv"
Anleger sehen einem unsicheren Jahr 2017 entgegen: „Das Wahlergebnis in den USA hat die Unsicherheit in einem ohnehin schon recht wackligen System deutlich erhöht”, ist Lukas Daalder, Chief Investment Officer von der Investmentgesellschaft Robeco, überzeugt. Daalder erwartet, dass die Themen Steuern, Handel und Einwanderung im Fokus der Trump’schen Politik stehen werden. „Seine Wahlkampfrhetorik wird dann auf die raue wirtschaftliche Realität stoßen“, so Daalder, der seine zunächst recht positiven Erwartungen für die Weltwirtschaft nach unten revidiert hat. Robeco hat Aktien- und Anleihepositionen abgebaut und tendiert zu einer Übergewichtung bargeldnaher Anlagen.
„In unserem Ausblick für 2017 hatten wir für die Weltwirtschaft recht positive Erwartungen, die wir inzwischen nach unten revidiert haben. Angesichts der Risiken, denen China und Deutschland wegen ihrer Handelsbilanzen möglicherweise ausgesetzt sind, hat sich der Ausblick für die Weltwirtschaft sicher nicht aufgehellt.” Das hat auch auf die Finanzmärkte Einfluss: „Eine Zunahme der Unsicherheit – verbunden mit niedrigeren Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft insgesamt – bedeutet aus unserer Sicht, dass sich das Chance-Risiko-Verhältnis von risikobehafteten Finanzmarktaktiva verschlechtert hat. Aus taktischen Überlegungen haben wir unsere Positionen in Aktien und High-Yield-Anleihen in unserem Musterportfolio reduziert und sind zu einer Übergewichtung bargeldnaher Anlagen übergegangen”, erläutert Daalder seine aktuelle Positionierung. „Für sonstige Anleihen sind die Aussichten uneinheitlicher. Das höhere Staatsdefizit, die Inflationszunahme in Verbindung mit möglichen Importzöllen und die Gefahr, dass China im Falle eines eskalierenden Handelskriegs Verkaufsdruck ausüben wird, könnten Anleihen unter Druck setzen.“
Quelle: Marktkommentar Robeco
Die Fondsgesellschaft Robeco mit Sitz in Rotterdam ist seit 2013 eine Tochtergesellschaft der japanischen Investmentbank Orix Corporation. Das 1929 gegründete Unternehmen beschäftigt über 1.200 Mitarbeiter in Europa, den USA, dem Nahen Osten und Asien sowie eine wachsende Präsenz in wichtigen Schwellenländern wie Indien und in Lateinamerika und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 237 Milliarden Euro. (Stand: 31. Dezember 2015) (JF1)