USA: Einzelhandel kehrt zurück in die Innenstädte
In den USA verlieren Shopping-Center auf der grünen Wiese ihren Reiz, stattdessen setzt der Einzelhandel verstärkt auf Innenstadtlagen. Diesen Trend beschreibt der Fondsinitiator Jamestown in seinem aktuellen Newsletter „US-Invest“. Zwar seien 80 Prozent der Malls in den USA wirtschaftlich noch gesund und wiesen einen Leerstand von weniger als zehn Prozent auf, doch sei die Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren rückläufig. Fast 15 Prozent der Malls hätten heute einen Leerstand von zehn bis 40 Prozent, und bei 3,4 Prozent der Malls liege der Leerstand bereits über 40 Prozent.
Für viele Malls sei die Homogenität der Konzepte ein großes Problem, so Jamestown: Eine Mall gleiche der anderen, und oftmals seien die Hauptmieter, die sogenannten Big-Box-Retailer, also großflächige Einzelhändler, identisch. Starke Konkurrenz erhielten die Malls von den Innenstädten. Gerade die jüngeren Konsumenten wünschten ein individuelleres Einkaufserlebnis, wie es Innenstädte mit vielfältigen Einzelhandelskonzepten bieten könnten. Dass das Mall-Konzept auch in der Innenstadt funktionieren kann, beweisen die sogenannten Premium-Malls in den USA, die Leerstandsraten von lediglich etwa drei Prozent aufweisen.
Selbst Online-Händler verfolgten mittlerweile eine Multi-Channel-Strategie und gingen dazu über, eigene stationäre Geschäfte in den Städten zu eröffnen. Zappos, das amerikanische Pendant zu Zalando, hat in den USA bereits seinen ersten Laden eröffnet. Der Erfolg von Apple sei ohne die Produktpräsentation in den meist spektakulären Ladenlokalen nicht vorstellbar. Der Versandhändler Amazon habe Ende 2014 angekündigt, in New York ein Outlet zu eröffnen und selbst der Technologiekonzern Google bereite sich auf den stationären Handel vor.
Quelle: Newsletter Jamestown
Jamestown, L.P. ist ein amerikanisches Immobilienunternehmen mit Sitz in Atlanta und deutscher Niederlassung, der Jamestown US-Immobilien GmbH, in Köln. Das 1983 gegründete Unternehmen ist auf Immobilien- und Forstinvestitionen in den USA spezialisiert. Es beschäftigt rund 240 Mitarbeiter und hat bislang 36 Geschlossene US-Immobilienfonds mit einem Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von über zehn Milliarden US-Dollar aufgelegt. (AZ)