VanEck Goldkommentar: Ein goldener Stern für die andere Junior-Klasse
In seinem aktuellen Goldkommentar erklärt Joe Foster, Portfoliomanager beim Asset Manager VanEck, dass der Goldpreis am 18. Mai 2020 nach Warnungen vor den Risiken, die das Corona-Virus für Wirtschaft und Anlagepreise verursachen könnte, mit 1.765 US-Dollar ein neues Siebenjahreshoch erreicht hat. Auch wenn der Goldpreis bei den kurzzeitigen Höchstständen an den Aktienmärkten zwischenzeitlich wieder zurückging, schloss Gold den Mai mit 2,6 Prozent im Plus.
Foster ist nach wie vor der Ansicht, dass Gold in den nächsten zwölf Monaten den Preis von 2.000 US-Dollar pro Unze testen dürfte, während sich die globale Rezession entwickelt, die Pandemie ihren Lauf nimmt und viele Unternehmen und Haushalte Schwierigkeiten haben, zur Normalität zurückzukehren.
Einen weiteren starken Monat verzeichneten Goldunternehmen. Die Ergebnisse des ersten Quartals entsprachen im Allgemeinen den Erwartungen, während die Auswirkungen der Covid-bezogenen Schließungen laut Foster im zweiten Quartal voll zum Tragen kommen werden. Die weltweite Produktion dürfte im April nur zu zwölf Prozent stillgestanden haben und mittlerweile wieder fast komplett hochgefahren sein, da die Unternehmen ihr Betriebsverhalten schnell angepasst haben – was allerdings zu erhöhten Kosten führt.
„Die Fusions- und Akquisitionstätigkeit in der Branche setzt sich in einem gemäßigten Tempo fort“, sagt Foster. Im gegenwärtigen Bullenmarkt seien Fusionen unter Gleichen häufiger geworden, weil die Unternehmen Wege finden, den Wert und die Aktionärsrenditen zu steigern, anstatt zu viel Geld auszugeben, nur um die Unzen-Produktion anzukurbeln.
In einem Bullenmarkt bewegen sich in der Regel zuerst die Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung, gefolgt von einer stärkeren Performance der mittleren und kleinen Unternehmen bei einem voranschreitenden Markt, so Foster. Die Performanceverzögerung zwischen den großen und kleineren Unternehmen werde normalerweise in Wochen gemessen, jedoch wartet Foster nach einem Jahr immer noch darauf, dass sich die kleineren Unternehmen überdurchschnittlich entwickeln.
Eine Klasse kleiner Unternehmen sind laut Foster sogenannte Junior-Entwickler – Unternehmen, die Risiken eingehen, um die Goldminen der Zukunft zu finden und zu erschließen. „Die meisten werden ihr Ziel nicht erreichen, aber einige werden Erfolg haben und spektakuläre Renditen erzielen, lange bevor sie für die passiven Indexfonds in Frage kommen“, erklärt Foster. „Als aktive Portfoliomanager sind wir bestrebt, Junior-Entwickler mit Projekten zu identifizieren, die sich zu rentablen Minen entwickeln, die über 100.000 Unzen pro Jahr produzieren können.“ Wie es scheint, habe sich die Geduld ausgezahlt, denn im Mai sind laut Foster viele Junior-Entwickler zum Leben erwacht. (DFPA/JF1)
Quelle: Marktkommentar VanEck
VanEck ist ein im Jahr 1955 gegründeter Asset Manager mit Hauptsitz in New York City. Aktien und passive Investment-Portfolios in den Bereichen Rohstoffe, Schwellenmärkte, Edelmetalle, Renten sowie weiteren alternativen Anlageklassen gehören zum Dienstleistungsangebot.