vdp kritisiert Kapitalpuffer-Aktivierung für Wohnimmobilienfinanzierungen

Die Entscheidung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), nach der Antizyklischen Kapitalpuffer in Höhe von 0,75 Prozent auch einen Systemrisikopuffer für Wohnimmobilienfinanzierungen in Höhe von zwei Prozent festzusetzen, stößt beim Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) auf Kritik.

„Höhe und Aktivierungszeitpunkt des Systemrisikopuffers sind nicht sachgerecht. Die aktuelle Situation am Wohnimmobilienmarkt rechtfertigt die Maßnahme in diesem Ausmaß nicht“, sagt Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp. Ein Puffer, zumal in der gewählten Höhe, erschwere es Kreditinstituten, ihrer Kernaufgabe nachzukommen, der auskömmlichen Kreditversorgung der Volkswirtschaft. Nicht zuletzt politisch gewünschte Projekte wie die Umsteuerung der Volkswirtschaft und des Gebäudebestands zu mehr Nachhaltigkeit oder die Wohnraumoffensive der neuen Bundesregierung erforderten in den nächsten Jahren massive Investitionen. Die Mittel hierfür werden zu einem wesentlichen Teil von der Kreditwirtschaft bereitzustellen sein. „Fraglich ist zudem, ob die BaFin-Maßnahme in ihrer Ausgestaltung die beabsichtigte Wirkung erzielt“, so Tolckmitt weiter, „denn sie trifft ausschließlich die Kreditwirtschaft.“ Der Rest der Finanzindustrie werde nicht entsprechend belastet. Zu erwarten sei deshalb, dass die erwartete Dämpfung der Entwicklung auf dem Wohnimmobilienmarkt nicht eintrete. „Vielmehr wird sich das Finanzierungsgeschäft in anders oder weniger regulierte Bereich des Finanzsektors verlagern“, betonte Tolckmitt. Der Stärkung der Finanzstabilität diene das nach Ansicht des vdp nicht.

Die erhöhten Risiken, die die Aufsicht dem Wohnimmobilienmarkt und der entsprechenden Finanzierung bescheinigt, können vom vdp so nicht bestätigt werden. Auch die Finanzierungsbedingungen geben laut vdp derzeit keinen Anlass zur Sorge. Die Kreditvergabestandards der Banken erwiesen sich als ebenso risikoorientiert wie das Agieren der Kreditnehmer: Der Fremdmittelanteil in Finanzierungen habe zuletzt abgenommen und liegt im Durchschnitt bei 80 Prozent. Der Betrag der eingebrachten Eigenmittel liegt entsprechend bei 20 Prozent und sei in absoluten Zahlen zuletzt erheblich gestiegen, ebenso das Einkommen der kreditnehmenden Haushalte. Der Anteil der Aufwendungen für die Bedienung des Darlehens an den verfügbaren Einkommen der Erwerberhaushalte, die so genannte Kreditbelastungsquote, sei innerhalb der vergangenen zwei Jahre von 26 Prozent auf 25 Prozent gesunken – ein im langfristigen Vergleich ausgesprochen niedriges Niveau.

Die BaFin reagiere mit den eingesetzten Instrumenten offenbar wesentlich auch auf den Druck internationaler Institutionen wie ESRB und EZB, die Deutschland seit Jahren unter Hinweis auf entsprechende Maßnahmen in anderen Staaten zum Handeln auffordern. Die Situation in Deutschland sei aber nicht automatisch vergleichbar zu der in diesen anderen Ländern, so Tolckmitt, weshalb auch ein unterschiedliches Vorgehen gerechtfertigt sei. (DFPA/mb1)

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) vertritt die Interessen der Pfandbriefbanken gegenüber nationalen und europäischen Entscheidungsgremien sowie einer breiteren Fachöffentlichkeit. Der vdp ist einer der fünf Spitzenverbände, die zusammen „Die Deutsche Kreditwirtschaft“ sind.

www.pfandbrief.de

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