Verband IVD: Immobilienpreise in Berlin sinken
Für das Jahr 2022 beobachtete der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Berlin erstmals seit Langem einen Preisrückgang bei bebauten Grundstücken sowie Wohnungs- und Teileigentum. Achim Amann ist stellvertretender Vorsitzender des IVD Berlin-Brandenburg. Er kann diesen Trend grundsätzlich bestätigen, allerdings seien nicht alle Immobiliensegmente gleichermaßen betroffen: „Luxus geht immer. Im hochpreisigen Bereich sind die Preise noch weitgehend stabil – ebenso im günstigen Bereich. Aber im mittleren Segment haben wir spürbare Rückgänge von zehn bis 15 Prozent. Das betrifft also Immobilien mit Quadratmeterpreisen um die 5.000 Euro.“
Auch wer Immobilien zur Kapitalanlage sucht, könne sich über sinkende Preise freuen. „Während früher das 30-fache der Jahreskaltmiete gezahlt wurde, ist es heute eher das 25-fache. Angesichts der Zinsen geht die Renditerechnung sonst nicht auf. Für Käufer mit viel Eigenkapital ergeben sich in dieser Situation attraktive Investitionschancen“, sagt Amann.
Keine Entspannung sei für den Mietwohnungsmarkt in Sicht. „Der Markt ist extrem eng. Viele Menschen, die vor ein oder zwei Jahren vielleicht noch hätten kaufen können, tun das jetzt angesichts der Zinsen nicht. Stattdessen bleiben sie in ihren Mietwohnungen. Hinzu kommt der enorme Zustrom aus dem Ausland. Im Bestand gibt es kaum freie Wohnungen. Wer jetzt umziehen muss, findet fast nur im Neubau etwas“, so die Einschätzung Amann. (DFPA/mb1)
Der Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. ist die Berufsorganisation und Interessensvertretung der Beratungs- und Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft.