Verbraucherorganisation begrüßt Zunahme von Fondsparplänen
Immer mehr Verbraucher entdecken den Aktienmarkt für sich. Laut Angaben von Banken erlebt vor allem der Fondsparplan einen starken Aufschwung. Die Zunahme von Fondsparplänen ist nach Ansicht der Verbraucherorganisation Geld und Verbraucher (GVI) erfreulich. Sie hofft, dass die Anleger die Sparpläne auch lange durchhalten.
Allerdings würden die Erfahrungen in der Praxis zeigen, dass Fondssparpläne, die bei der Hausbank abgeschlossen werden, häufig nicht lange durchgehalten beziehungsweise vorzeitig bei kurzfristigem Geldbedarf wieder „geplündert“ werden. Das liege laut GVI-Präsident Siegfried Karle wohl daran, dass die Bankkunden in der Online-Kontenübersicht auch das Wertpapierdepot angezeigt bekommen, also immer im Blick haben.
„Für einen nachhaltigen Vermögensaufbau ist es daher besser sich selbst auszutricksen und den Fondssparplan in einem separaten Wertpapierdepot bei einer anderen Bank, einem Broker beziehungsweise einer Versicherung umzusetzen. Schuld daran ist das menschliche Verhalten. Was man nicht ständig sieht, wird auch nicht vorschnell angetastet“, sagt Karle.
Nach Ansicht des Finanzexperten bieten kostengünstige Versicherungsanlageprodukte in Form von fondsgebundenen Rentenversicherungen für den Anleger eine echte Alternative oder Ergänzung zum Wertpapierdepot. Die auch als Fondspolicen genannten Versicherungsanlageprodukte hätten bei so manchem neuen Tarif den Vorteil, dass sie flexible (kurzfristige Ein- und Auszahlungen, automatische Entnahmepläne) und bequeme Eigenschaften (automatisches Rebalancing, also jährliche Anpassung des Anteil Aktien- und Anleihen, Ablaufmanagement) beinhalten. Statt einer Rentenzahlung könne zu Rentenbeginn die Auszahlung des Guthabens erfolgen. Dieser Rentenbeginn könne zudem oft bis zum Alter von 85 Jahren hinausgeschoben werden, so dass das Guthaben am Kapitalmarkt lange Zeit ohne Verrentung ertragreicher angelegt bleiben kann. Die Option einer lebenslangen Rentenzahlung könne jederzeit gezogen werden.
Die höheren Kosten der Fondspolicen könnten häufig durch die steuerliche Begünstigung ausgeglichen werden. Ebenso spiele die Kostenbelastung der Tarife eine Rolle. Diese könne durch Wahl von Tarifen mit ermäßigten Kosten gesenkt werden. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung GVI
Die Geld und Verbraucher Interessenvereinigung der Versicherten, Sparer und Kapitalanleger e.V. (GVI) betreibt seit 1987 Verbraucherberatung und Verbraucheraufklärung in Finanzangelegenheiten. Sitz des Vereins ist Heilbronn.