"Vermögenspreisindex": Inflation verliert an Dynamik
Zum Ende des dritten Quartals 2018 steigen die Preise für das Vermögen deutscher Haushalte um 4,8 Prozent. Während sich Sachwerte und besonders Immobilien weiterhin im Aufwärtstrend befinden, stagnieren die Preise für Finanzwerte. Sowohl im Vermögens- als auch im Altersquerschnitt deutscher Haushalte fallen die Unterschiede bedeutend geringer aus als in den vorangegangenen Quartalen. Die Differenz zwischen der Vermögenspreisinflation und der Verbrauchpreisinflation ist indes auf 2,7 Prozentpunkte gesunken, welches die niedrigste Differenz seit fünf Jahren darstellt. Dies sind Ergebnisse des „Vermögenspreisindex“ des Vermögensverwalters Flossbach von Storch (FvS).
Mit 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal beträgt die Steigung des „Vermögenspreisindex“ zwei Prozentpunkte weniger als im vorangegangenen Quartal und liegt nach sieben Quartalen erstmals wieder unterhalb von fünf Prozent. Die verschiedenen Kategorien der Vermögensgüter deutscher Haushalte weisen dabei sehr unterschiedliche Inflationsraten auf. Während Preise für Sachvermögen um 6,0 Prozent ansteigen, geben Preise für Finanzwerte um 0,5 Prozent nach.
Innerhalb des Sachvermögens ist nach wie vor die Entwicklung der Immobilienpreise entscheidend, die mit plus 7,4 Prozent weiterhin auf hohem Niveau liegt. Das Preiswachstum der übrigen drei Sachvermögenskategorien fällt geringer – wenn auch positiv – aus (Betriebsvermögen plus 2,2 Prozent, langlebige Verbrauchsgüter plus 1,2 Prozent, Sammel- und Spekulationsgüter plus 2,6 Prozent).
Unter den Finanzwerten weisen lediglich Aktien einen Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahresquartal auf (plus 0,7 Prozent). Rentenwerte werden um 2,2 Prozent günstiger und das sonstige Finanzvermögen (gemessen durch Gold und Rohstoffpreise) gibt um 5,4 Prozent nach. Der Preis für Spar- und Sichteinlagen bleibt unverändert.
Im Querschnitt des Vermögens deutscher Haushalte waren die Differenzen zwischen den Inflationsraten der verschiedenen Haushaltsquantilen laut FvS seit Langem nicht mehr so gering. Während das Vermögen der Haushalte der unteren Mittelschicht im Preis nur um 2,1 Prozent angestiegen ist, liegen die Preiswachstumsraten für alle anderen Vermögensgruppen zwischen 4,2 Prozent und 5,3 Prozent. Grund hierfür sei unter anderem die niedrige Inflationsrate des Betriebsvermögens. In den vorangegangenen Quartalen lagen die Preiswachstumsraten bis zu 7,9 Prozentpunkte auseinander.
Im Altersquerschnitt lässt die Dynamik der Inflationsraten ebenfalls nach. Die Preiswachstumsraten für die Vermögen aller verschiedenen Altersgruppen liegen eng bei einander und unterscheiden sich maximal um 0,8 Prozentpunkte. Haushalte im Rentenalter weisen mit 5,2 Prozent im Jahresvergleich die höchste Wachstumsrate auf. In den vorangegangenen Quartalen waren die höchsten Wachstumsraten stets bei Haushalten kurz vor Renteneintritt zu finden.
Der Verbraucherpreisindex legt zum Ende des dritten Quartals um 2,1 Prozent zu und Erzeugerpreise steigen um 3,1 Prozent. Somit ist der Abstand zum „Vermögenspreisindex“ ebenfalls bedeutend geringer als in den vorangegangenen Quartalen.
Quelle: Pressemitteilung Flossbach von Storch
Die Flossbach von Storch AG ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in Köln. Das 1998 von Bert Flossbach und Kurt von Storch gegründete Unternehmen beschäftigt über 190 Mitarbeiter und verwaltet ein Anlagevolumen von über 36 Milliarden Euro. (mb1)