Vermögenspreisindex: Inflation weiter sehr hoch
Zum Ende des zweiten Quartals 2018 ist der Preis für die Vermögenswerte deutscher Haushalte um 6,8 Prozent im Jahresvergleich angestiegen. Getragen wird der Preisanstieg von Sachwerten wie Immobilien, während Finanzwerte nachgeben. Die Preise für Betriebsvermögen erleben mit 9,1 Prozent die höchste Wachstumsrate des Quartals, während Sammel- und Spekulationsgüter die höchste Deflation (minus 3,0 Prozent) aller Vermögenskategorien aufweisen. Von der nach wie vor hohen Inflation profitieren vornehmlich Haushalte mit hohem Immobilien- und Betriebsbesitz. Diese sind häufiger bei wohlhabenden oder älteren Haushalten vorzufinden. Das sind die Ergebnisse des Flossbach von Storch (FvS) Vermögenspreisindex, der die Preisentwicklung des Vermögens deutscher Haushalte erfasst.
Der Gesamtindex entspricht der gewichteten Preisentwicklung des Sach- und Finanzvermögens, welches sich im Besitz deutscher Haushalte befindet. Zum Sachvermögen zählen neben Immobilien- und Betriebsvermögen auch langlebige Verbrauchsgüter sowie Sammel- und Spekulationsobjekte. Das Finanzvermögen unterteilt sich in Aktien, Rentenwerte, Spar- und Sichteinlagen sowie in sonstige Finanzwerte. Immobilien stellen mit Abstand den größten Posten (60,6 Prozent) dar, gefolgt von Betriebsvermögen (14,2 Prozent) sowie Spar- und Sichteinlagen (11,0 Prozent).
Die Vermögenspreisinflation für deutsche Haushalte beträgt im Vergleich zum Vorjahresquartal 6,8 Prozent. Damit liegt sie weiterhin auf hohem Niveau jedoch deutlich unterhalb der Rekordwerte der vorangegangen Quartale und deutlich über dem langfristen historischen Schnitt (plus 3,3 Prozent per annum seit 2005). Getragen wird die Inflation nach wie vor von der Preisentwicklung des Sachvermögens.
Innerhalb des Sachvermögens sind Preise für Immobilien um 8,6 Prozent im Jahresvergleich angestiegen. Die Preiswachstumsrate für Betriebsvermögen ist mit plus 9,3 Prozent zwar hoch, jedoch deutlich geringer als in den vorangegangen Quartalen. Langlebige Verbrauchsgüter verteuern sich um 1,0 Prozent, Sammel- und Spekulationsgüter geben um minus 3,0 Prozent im Preis nach.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal fallen die Preise für Finanzwerte um 0,4 Prozent. Unter den Finanzwerten gehen die Preise für das sonstige Finanzvermögen (gemessen durch Gold- und Rohstoffpreise) am stärksten zurück (minus 8,4 Prozent). Rentenwerte geben um 1,6 Prozent nach und die Preise für Aktien liegen ungefähr auf dem Niveau des Vorjahresquartals (minus 0,0 Prozent). Spar- und Sichteinlagen unterliegen per Definition keiner Preisveränderung.
Die Inflation gemessen an Hand von Verbraucherpreisen beträgt zum Ende des zweiten Quartals im Jahresvergleich 2,0 Prozent und ist somit bedeutend niedriger als die Vermögenspreisinflation. Auch die Preissteigerung des Produzentenpreisindex liegt deutlich unterhalb des Vermögenspreisindex.
Quelle: Pressemitteilung Flossbach von Storch
Die Flossbach von Storch AG ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in Köln. Das 1998 von Bert Flossbach und Kurt von Storch gegründete Unternehmen beschäftigt über 180 Mitarbeiter und verwaltet ein Anlagevolumen von über 35 Milliarden Euro. (JF1)