Versorgungswerke: Neue Herausforderungen bei der Kapitalanlage
Die schwierige Kapitalmarktsituation sowie die Erosion klassischer Renditequellen und steigende Anforderungen an die Nachhaltigkeit stellen berufsständische Versorgungswerke und Zusatzversorgungskassen vor besondere Herausforderungen. Welche Aufgaben im Einzelnen auf die Einrichtungen bis zum Jahr 2025 zukommen und wie diese gelöst werden können, darüber diskutierte das Investmenthaus Feri mit Gästen auf dem „Feri-Forum“ für Versorgungswerke am 28. März in Bad Homburg.
„Das Portfolio von Versorgungswerken hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verändert. Der Anteil an realen Vermögenswerten ist deutlich gestiegen. Die Versorgungswerke legen ihr Augenmerk mittlerweile verstärkt auf illiquide Assets wie Immobilien, Private Equity oder Infrastrukturinvestments“, erläuterte Marcus Burkert, Geschäftsführer von Feri Trust. Damit seien jedoch wiederum besondere Strategien bei der Kapitalanlage gefordert. „Aufgrund der hohen Nachfrage sind die Bewertungen im Bereich erstklassiger Immobilienanlagen oder Unternehmensbeteiligungen stark angestiegen. Es ist schwieriger geworden, hier wirtschaftlich attraktive Investments zu finden“, so Burkert.
Hinzu kämen steigende Anforderungen beim Thema Nachhaltigkeit. Während bei traditionellen Assets mit den ESG-Kriterien ein praktikabler Ansatz gefunden worden sei, um ökologische, soziale und ethische Aspekte zu standardisieren, handeln die Investoren im Bereich der illiquiden alternativen Investments häufig in eigener Verantwortung. „Die Implementierung von ESG-Kriterien in den Investmentprozess ist schon aus Risikomanagementaspekten unabdingbar. Wir müssen allerdings aufpassen, dass im Zuge der EU-Taxonomie hier keine neuen bürokratischen Hindernisse entstehen. Gerade institutionelle Anleger sind nämlich in Sachen nachhaltigem Investieren schon deutlich weiter, als manche denken“, fasste Frank Dornseifer, Geschäftsführer des BAI Bundesverband Alternative Investments, die aktuelle Entwicklung in der Regulatorik und Umsetzung bei illiquiden alternativen Investments zusammen.
Quelle: Pressemitteilung Feri-Gruppe
Die 1987 gegründete Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg ist in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung und -verwaltung sowie Wirtschaftsforschung tätig. Seit 2006 gehört die Unternehmensgruppe zum MLP-Konzern. Zusammen werden Vermögen in Höhe von 34,5 Milliarden Euro betreut (Stand: 31. Dezember 2018). (mb1)