Verwaltete Vermögen legen bis 2025 um 70 Prozent zu
Weltweit betreuen professionelle Geldverwalter zurzeit 84,9 Billionen Dollar. Bis zum Jahr 2025 könnten es mehr als 145 Billionen Dollar sein, prognostiziert ein neuer Report der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC – dies wäre ein Plus von mehr als 70 Prozent. „Dabei sehen wir zwei entscheidende Treiber“, sagt Markus Hammer, Leiter Asset & Wealth Management bei PwC Deutschland. „Erstens steigt aufgrund des demografischen Wandels die Bedeutung der privaten Altersvorsorge. Und zweitens nimmt der private Wohlstand weiter zu – speziell in aufstrebenden Ländern Asiens.“
In Asien managen Vermögensverwalter zurzeit 12,1 Billionen Dollar – bis 2025 werden es dem Basisszenario zufolge 29,6 Billionen Dollar sein, eine Zunahme um das Zweieinhalbfache. In Europa hingegen wird das prozentuale Wachstum nach 2020 allmählich abflachen. Während PwC für die kommenden vier Jahre noch ein durchschnittliches jährliches Plus von knapp achteinhalb Prozent prognostiziert, dürften es danach rund dreieinhalb Prozent sein. Trotzdem steht auch in Europa ein Zuwachs von 21,9 Billionen Dollar auf 35,7 Billionen Dollar. Der mit Abstand größte Markt für das Asset & Wealth Management bleibt unterdessen Nordamerika. Dort rechnet PwC bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts mit einer Steigerung von 46,9 auf 71,2 Billionen Dollar.
Die zunehmende Bedeutung des asiatischen Markts spiegelt sich auch im wachsenden Einfluss sogenannter Sovereign Wealth Funds – also von Fonds, die ausschließlich staatliches Vermögen anlegen und die unter anderem in China, Hongkong und Singapur anzutreffen sind. Das Vermögen dieser Fonds wird laut PwC-Studie bis 2025 um durchschnittlich 7,0 Prozent jährlich wachsen und damit stärker als jedes andere Segment.
„Dabei gilt es zu beachten, dass nicht jedes Vermögen auch tatsächlich von Banken, Versicherern, Fondsgesellschaften oder anderen Finanzdienstleistern gemanagt wird“, sagt Hammer. Der Anteil der „Assets under Management“ am gesamten globalen Vermögen lag 2004 bei 30,9 Prozent. Seitdem steigt diese Quote an. Momentan sind es 39,6 Prozent, bis 2025 werden es laut PwC-Prognose 42,1 Prozent sein „Die Vermögensverwalter profitieren also nicht nur vom allgemein steigenden Wohlstand, sondern auch davon, dass das Bedürfnis, dieses Vermögen professionell betreuen zu lassen, tendenziell zunimmt“, erläutert Hammer.
Trotzdem stehe die Branche vor extrem herausfordernden Jahren. „Die Digitalisierung führt momentan zu einer tiefgreifenden Transformation des Assets & Wealth Managements. Das zeigt sich beispielsweise an Trends wie der automatisierten Vermögensverwaltung – also das, was im Retailgeschäft gern als ‚Robo Advice‘ bezeichnet wird. Unterm Strich führen diese Entwicklungen zu einem massiven Rückgang der Margen. Und dadurch wiederum wird das Wachstum bei den Volumina zumindest ein Stück weit konterkariert“, so Hammer. Vermögensverwalter müssten sich somit von der breiten Masse abheben- beispielsweise durch stärkere Fokussierung auf alternative Assetklassen wie Immobilien, Infrastruktur, Hedge-Fonds oder Private Equity. Dieses Segment dürfte laut PwC-Prognose bis 2025 von derzeit 10,1 auf dann 21,1 Billionen Dollar wachsen – ein Plus von 109 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung PwC
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