"Viele Hedgefondsmanager haben die Marktrisiken frühzeitig erkannt"
Die Marktschwankungen im ersten Halbjahr 2022 haben Investoren mit aller Deutlichkeit gezeigt, wie wichtig Portfoliodiversifikation ist. Einen Beitrag dazu konnten in den vergangenen Monaten vor allem Hedgefonds mit einem Global Macro-Ansatz leisten, heißt es in einem aktuellen Marktkommentar des Investmenthauses Feri.
Während die Aktienmärkte weltweit in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 eingebrochen sind, stemmten sich Global Macro-Hedgefonds gegen den Negativtrend und erzielten laut Feri sehr gute Gewinne. Global Macro-Trading folgt einem klassischen Top-Down Ansatz: Das Fondsmanagement analysiert die Wirtschaftsdaten von Ländern oder Branchen – auch unter Berücksichtigung politischer Entwicklungen – und leitet daraus mögliche Trends ab. Investiert werde bevorzugt in liquide Instrumente weltweit, wie Aktienindizes, Futures auf Währungen, Rohstoffe und Staatsanleihen.
„Viele Hedgefondsmanager, die ihre Entscheidungen auf der Grundlage von Fundamentaldaten treffen, haben sehr früh erkannt, dass die hohe Inflation und die Zunahme geopolitischer Risiken die Märkte empfindlich treffen würden und ihre Risikoallokation rechtzeitig geändert“, sagt Marcus Storr, Head of Alternative Investments bei Feri Trust. Aufgrund der Schwankungen am Aktienmarkt haben Hedgefonds-Strategien auf der Short-Seite dabei so gut abgeschnitten wie seit vielen Jahren nicht mehr: „Mit der Möglichkeit Shortpositionen einzugehen, steht Hedgefonds ein wirkungsvolles Instrument zur Verfügung, um die Marktabhängigkeit ihres Portfolios zu reduzieren“, ergänzt Storr.
Hedgefonds, die auf makroökonomische Trends setzen, nutzen dazu zwei unterschiedliche Modelle. Der klassische diskretionäre Ansatz beruht auf den Fähigkeiten einzelner Portfoliomanager und ihrer Analyseteams. Entscheidungen können dabei nach freiem Ermessen getroffen werden. Die Erfahrung zeige, dass dabei auch das Bauchgefühl der Manager ein Erfolgsfaktor sein kann. Auf der anderen Seite steht das computerbasierte Trading, das immer mehr an Bedeutung gewinne. Die sogenannten systematischen Global-Macro-Fonds richten sich strikt nach Regeln, die durch Algorithmen vorgegeben werden. Sie setzen bei ihren Allokationsentscheidungen konsequent auf laufende Markttrends und operieren häufig mit starkem Leverage und hohem Handelsvolumen, heißt es weiter. Systematische Global-Macro-Strategien erzielten laut Feri im ersten Quartal 2022, als die Märkte vom Kriegsausbruch in der Ukraine überrascht wurden und auf Achterbahnfahrt gingen, knapp zehn Prozent Rendite, im zweiten Quartal waren es dann noch einmal knapp fünf Prozent. „Bereits in der Vergangenheit zählten Global-Macro-Hedgefonds in volatilen Marktphasen aufgrund der geringen Korrelation zu den Gewinnern. Professionelle Investoren, die ihr Portfolio in einem schwierigen Marktumfeld stabilisieren wollen, sollten sich deshalb näher mit dieser Strategie befassen“, so Storr abschließend. (DFPA/JF1)
Die 1987 gegründete Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg ist in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung und -verwaltung sowie Wirtschaftsforschung tätig. Seit 2006 gehört die Unternehmensgruppe zum MLP-Konzern. Derzeit betreut Feri zusammen mit MLP ein Vermögen von 55 Milliarden Euro, darunter rund 15 Milliarden Euro alternative Investments. Die Feri-Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Büros in Düsseldorf, Hamburg, München, Luxemburg, Wien und Zürich.