"Volle Hotelpipelines in Europa und Deutschland setzen weiteres Marktwachstum voraus"
Der europäische Hotelmarkt ist auf Wachstumskurs, bedingt durch einen Anstieg der Tourismusnachfrage 2017 in Europa. Die Zahl der Reisenden stieg gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 671 Millionen – damit wächst die Nachfrage in Europa viermal so stark wie der globale Markt. Die durchschnittliche Zimmerauslastung in Europa ist um 2,4 Prozentpunkte auf 72 Prozent gestiegen. Ebenso haben sich die durchschnittlich erzielbaren Zimmerpreise um 3,1 Prozent auf 111 Euro im Schnitt erhöht. Das geht aus dem Hotelmarktreport des Immobiliendienstleisters Engel & Völkers hervor.
„Hotelimmobilien haben sich als Asset-Klasse etabliert und sind auf Grund des noch bestehenden Rendite-Premium der derzeitige Investorenliebling. Die Frage ist, wie nachhaltig der aktuelle Boom ist. Die Pipeline in Europa ist mit 300.000 Zimmern für die nächsten drei Jahre sehr gut gefüllt. Dies gilt analog für die deutschen Top-Fünf-Standorte. Daher muss der Markt sich weiter so positiv entwickeln, damit keine Überkapazitäten entstehen“, kommentiert Andreas Ewald, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel & Völkers Hotel Consulting GmbH. „Entscheidend ist es, bei Investitionsentscheidungen die Makro- und die Mikrolage bis hin zur einzelnen Straße genau zu analysieren, damit auch schwächere Phasen auf dem Hotelmarkt überstanden werden.“
In Deutschland spiegelt sich die positive Entwicklung auch in den Top-Fünf-Städten. München ist mit einem durchschnittlich erzielbaren Zimmerpreis von 125 Euro der teuerste Hotelmarkt. An zweiter Stelle folgt Hamburg mit 117 Euro und Düsseldorf mit 113 Euro. Von Januar bis November 2017 verzeichnete München ein Nächtigungsplus von 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings sank die Zimmerauslastung leicht um rund ein Prozentpunkt auf 75 Prozent, was unter anderem auf den starken Zuwachs an neuen Kapazitäten zurückzuführen ist. Noch markanter war zudem der Rückgang der durchschnittlichen Zimmerrate um vier Prozent in diesem Zeitraum. Die bayerische Landeshauptstadt hat die größte Hotelpipeline aller Top-Fünf-Städte mit rund 13.000 Betten, wodurch sich die Wettbewerbssituation verschärfen wird. Das Interesse von Investoren ist dennoch groß. Dies belegt auch das Transaktionsvolumen, das sich gegenüber 2016 auf rund 0,9 Milliarden Euro verdoppelt hat. Die hohe Nachfrage führt zu den niedrigsten Renditen unter den Top-Fünf.
„Wir erwarten für 2018 in Deutschland ein Transaktionsvolumen, das ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres liegen wird. Die zunehmende Angebotsknappheit in den Core-Märkten führt neben der steigenden Renditekompression dazu, dass auch verstärkt B-Standorte in den Fokus rücken“, kommentiert Ewald.
Quelle: Pressemitteilung Engel & Völkers
Engel & Völkers ist ein Dienstleistungsunternehmen in der Vermittlung von hochwertigen Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie Yachten im Premium-Segment. Das Unternehmen beschäftigt über 8.500 Mitarbeiter und ist in 32 Ländern auf vier Kontinenten präsent. (JF1)