Vontobel-Tochter schaltet Börsenampel auf Warnstufe
Während für die Märkte im vergangenen Monat die Reflation das wichtigste Thema gewesen sei, dürfte in diesem Monat ein drohender Handelskrieg im Mittelpunkt stehen, schreibt die Tochtergesellschaft des Vermögensverwalters Vontobel Twentyfour Asset Management (TAM) in einem Marktausblick. Der aktuelle Konjunkturzyklus dauere bereits lange an, heißt es darin. Deswegen müsse er sich aber nicht zwangsläufig seinem baldigen Ende nähern. Die Indikatoren würden trotz der fortgeschrittenen Phase gut aussehen. TAM würde trotzdem seine Börsenampel aufgrund der Möglichkeit eines Handelskrieges auf eine Warnstufe umstellen, teilen die Experten mit.
Die Reaktion auf den überraschenden Rücktritt des Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Gary Cohn, sei bisher gedämpft. Allerdings werfe sein Abschied die Möglichkeit auf, dass Trump noch weitere Maßnahmen ergreifen könnte, die der Markt nicht gut verkraften wird. Deshalb besteht die Möglichkeit, dass Cohn nicht daran interessiert war, Teil eines politischen Fehlers zu sein, schreibt TAM.
Kurzfristig gesehen würden protektionistische Maßnahmen ausschließlich inflationär wirken, was auf die Verschärfung der finanziellen Bedingungen einen zusätzlichen Druck ausüben dürfte, erklären die Experten. Wenn jedoch als Reaktion auf die Einführung der US-Strafzölle die globalen Reaktionen eskalieren würden und in Folge dessen Gegenzölle erhoben werden, dürfte dies das globale Wachstum treffen. Welche Auswirkungen das auf die Weltwirtschaft haben könnte, ist im aktuellen Stadium allerdings schwer zu sagen, meint Mark Holman, CEO von TAM.
Quelle: Marktkommentar Vontobel
Vontobel Asset Management ist ein Vermögensverwalter für institutionelle und private Kunden. Twentyfour Asset Management ist eine in London ansässige, operativ unabhängige Tochtergesellschaft von Vontobel Asset Management, die auf Fixed-Income-Anlagen spezialisiert ist. (TS1)