Weiter Angebotsüberschuss auf den Rohstoffmärkten
Die Rohstoffmärkte bleiben laut aktuellem Marktkommentar der dänischen Saxo Bank weiter unter Druck. Maßgeblicher Grund sei das steigende Angebot bei vielen Schlüsselrohstoffen, das zurzeit die Preise belaste.
Als weitere Gründe führt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank, Sorgen hinsichtlich des schwachen Weltwirtschaftswachstums und den wiedererstarkten US-Dollar an. „Es scheint, als ob die Schwäche im Rohstoffsektor uns noch eine Weile begleiten wird, zumal die Analysten mit einem weiteren Anstieg der US-Währung rechnen“, sagt Hansen. Dieser dramatische Stimmungsumschwung gegenüber Rohstoffen hätte auch zu einer starken Reduktion von Positionen, die auf steigende Kurse spekulieren, bei Hedgefonds und Vermögensverwaltern geführt.
Am härtesten hätte es den Energiesektor erwischt, so Hansen. Die beiden Rohölsorten WTI und Brent hätten ein 17-Monats-Tief bzw. ein 27-Monats-Tief erreicht. „Die Märkte haben sich an die niedrigen kurzfristigen Preiserwartungen angepasst, da das Angebot zu einer Zeit ansteigt, in der die Nachfrage nicht mehr nachkommt“, sagt Hansen. Der Kurs für die Sorte Brent hätte in den vergangenen Wochen nachgegeben, weil ein Überangebot im Atlantikbecken auch andere Ölsorten wie etwa aus Dubai und dem Oman unter Druck gesetzt habe. „Solange es unklar ist, wie die OPEC mit dem aktuellen Überangebot umgeht, kann das Risiko von weiteren Preisverlusten nicht ausgeschlossen werden“, prognostiziert Hansen.
Ein massiver Ausverkauf bei Nickel in den vergangenen fünf Wochen habe den ganzen Metall-Sektor auf Jahressicht in die Verlustzone befördert. Sorgen über ein sich verknappendes Angebot des Industriemetalls zum Anfang des Jahres hätten zu einer starken Rallye im zweiten Quartal geführt. „Doch seitdem sind die Lagerbestände auf ein Rekordhoch gestiegen, da das indonesische Exportverbot nicht zu der erwarteten Angebotsverknappung geführt hatte“, sagt Hansen. Auch Edelmetalle seien weiter unter Druck. „Der wichtigste Treiber für den Goldabsturz ist eindeutig der starke Dollar“, sagt Hansen. „Dies wird auch so bleiben, bis es entweder zu einer Korrektur an den Aktienmärkten oder beim Dollar kommt“, so Hansen abschließend.
Quelle: Saxo Bank Rohstoffkommentar
Die Saxo Bank mit Sitz in Kopenhagen ist eine globale Investmentbank, die sich auf Online-Trading und -Investment spezialisiert hat. Sie ermöglicht privaten Anlegern und institutionellen Kunden über ihre Online-Tradingplattformen den Handel mit Devisen, CFDs, börsengehandelten Fonds, Aktien, Futures, Optionen und anderen Derivaten. Darüber hinaus bietet das 1992 gegründete Unternehmen Portfolio- und Kapitalmanagement an. Es verwaltet ein Vermögen in Höhe von 12,8 Milliarden Dänischen Kronen (1,7 Milliarden Euro). (Stand: Ende 2013) (jpw1)