Wertpapiere: Banken mit Überraschungen in der Zielgruppenausrichtung
Der Produktbereich Wertpapiere nimmt bei den zehn - im Rahmen der Studie „Marketing-Mix-Analyse Wertpapierprodukte 2015“ - vom Marktforscher Research Tools untersuchten Anbietern einen sehr großen Stellenwert ein. Neben einem breiten Produktangebot mit über 350 gelisteten Fondgesellschaften und Wertpapieremittenten werde die Relevanz besonders in der Werbung deutlich. Die Werbeausgaben summieren sich auf über 50 Millionen Euro innerhalb eines Jahres. Printmedien sind das Top-Werbemedium der Anbieter. Consorsbank, Deka/Sparkassen und Union Investment/VR-Banken bedienen sich zudem der hochpreisigen TV-Werbung. Weitere Schwerpunkte in der Kommunikation setzen die Banken in Social Media. Eine herausragende Stellung nehmen vor allem Comdirect und Deutsche Assset & Wealth Management (DeAWM)/Deutsche Bank auf Twitter ein, die DAB Bank setzt auf Facebook. Comdirect ist zudem auf YouTube-Kanälen stark vertreten, die INGDiBa investiert in Suchmaschinenanzeigen.
Laut Studie findet die Positionierung im Produktmarketing über Depotvariantenreichtum und über Empfehlungen statt, wobei nicht alle Anbieter auch auf fremde Emittenten setzen. Das Produktportfolio umfasst zwischen zwei und elf unterschiedliche Produkte. Als spezifische Zielgruppen werden neben Premiumkunden, Fondsanleger und Intensivtrader auch speziell junge Leute oder Eltern angesprochen. Eine Alleinstellung generieren Sparkassen mit einem Produkt für Anlegerclubs. DAB Bank, HypoVereinsbank und ING-DiBa verfügen über die größte Vielfalt an gelisteten Fondsgesellschaften und Emittenten.
Geprägt werde der Markt für Wertpapierprodukte im Wesentlichen durch das Aufeinandertreffen von Direktbanken, Großbanken und Bankengruppen mit ihren jeweiligen Wertpapierpartnern sowie durch enorme Unterschiede bei den Konditionen, so die Studie. Auffallend sei, dass einige Filialbanken mit eigenen Angeboten wie Maxblue, S Broker oder Direktdepot gezielt den Preiswettbewerb mit den Direktbanken suchen und damit junge, kostenbewusste Zielgruppen adressieren.
Neben den Depotgebühren fallen für den Kunden zusätzlich Ordergebühren an. Sieben der zehn Banken bieten eine kostenlose Depotführung. Mehr ins Gewicht fallen die Ordergebühren, die bei allen online geführten Depots 0,25 Prozent vom Ordervolumenbetragen. Bei klassischen Depots können sie bis zu einem Prozent ausmachen. Bei einem Jahreskostenvergleich anhand von zehn typischen Kundenprofilen offerieren DAB Bank, DeAWM/Deutsche Bank und ING-DiBa am häufigsten günstige Gebühren. Am Kundenprofil mit zehn Orderaufträgen zu je fünf Aktien und ETFs werde dies exemplarisch deutlich. Hier reichen die Jahreskosten laut Studie von 250 Euro bis deutlich über 1.000 Euro.
Quelle: Pressemitteilung Research Tool
Research Tools ist eine Marktforschungsberatungsgesellschaft mit Sitz in Esslingen. Ein Arbeitsschwerpunkt des Marktforschers besteht in der Erstellung von Marktstudien, Besonderheit der Studien ist die Fokussierung auf Marketingmaßnahmen der Wettbewerber. Seit 2005 veröffentlichte Research Tools weit über 100 Studien in verschiedenen Branchen mit verschiedenen Themen. (JF1)