"Wie nachhaltig sind die Rekordmargen der vergangenen Jahre?"
Stabile Gewinnmargen sind in aller Regel ein zuverlässiges Indiz für Unternehmen, die über ein belastbares Geschäftsmodell verfügen, finanziell gut aufgestellt sind und auch in Krisenzeiten widerstandsfähig sind. Die Entspannung der Pandemie und die sukzessive Aufhebung der Lockdowns hätten jedoch auch bei vielen anderen Unternehmen für rekordverdächtige Gewinnmargen gesorgt, schreibt Norbert Frey, Leiter Fondsmanagement der Fürst Fugger Privatbank, in seinem aktuellen Marktkommentar.
Das Jahr 2022 war von Lieferketten- und Versorgungsengpässen, steigender Inflation und dem Rückgang der Konjunktur geprägt. Auch die Gewinnmargen seien seit dem vergangenen Sommer stetig rückläufig - auch wenn sie derzeit noch höher liegen als vor Ausbruch der Coronakrise. „Der Trend bei den Unternehmensgewinnen ist eindeutig fallend. Dies trifft insbesondere Unternehmen, die im Vergleich zur Konkurrenz schwächer am Markt positioniert sind. Sie könnten dadurch ins Wanken kommen“, warnt Frey.
Eine Verbesserung der Lage sei angesichts einer erwarteten Rezession eher unwahrscheinlich. Die Situation könnte sich in Erwartung anziehender Steuerbelastungen sowie höherer Zinsen mit entsprechend höheren Refinanzierungskosten eher weiter zuspitzen. Freys Rat: „Anleger sollten auf Unternehmen setzen, die es geschafft haben, ihre Gewinnmargen über die letzten Jahre konstant aufrecht zu erhalten und ihre Kosten erfolgreich auf ihre Kunden umzulegen.“ Dafür sei es ratsam, das Augenmerk auf die Aktienmärkte in den USA und der Schweiz zu legen.
Der amerikanischen Notenbank sei es gelungen, durch die Zinsanhebungen im vergangenen Jahr den massiven Lohn- und Preisdruck etwas zu dämpfen, erläutert Frey: „Die Märkte gehen davon aus, dass die Inflation in den USA weiter zurückgeht. Das könnte an den US-Börsen für Entspannung sorgen.“ Der eidgenössische Aktienmarkt sei zudem durch eine Besonderheit geprägt, die ihn attraktiv mache: „Unternehmen aus der Pharma- und Lebensmittelindustrie können auch in Zeiten eines Konjunkturabschwungs stabile Margen und Umsätze erwirtschaften. In der Schweiz ist der Anteil dieser Unternehmen besonders hoch“, so Frey abschließend. (DFPA/JF1)
Die Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Augsburg. Die Bank versteht sich als professioneller Finanzdienstleister für alle Anliegen rund um die private Geldanlage vermögender Privatkunden.