Windenergie an Land: Starker Ausbau im Übergang, deutliche Risiken in 2018/19

Im ersten Halbjahr 2017 wurden in Deutschland 790 Windenergieanlagen an Land mit einer Gesamtleistung von 2.281 Megawatt (MW) gebaut. Dies entspricht einem Zuwachs von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im selben Zeitraum wurden 146 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 167 MW abgebaut, so dass sich ein Netto-Zubau von 644 Windenergieanlagen mit 2.114 MW ergibt. Deutschlandweit produzieren nun 27.914 Windenergieanlagen saubere Energie. Für das Gesamtjahr 2017 erwarten VDMA Power Systems und der Bundesverband Windenergie (BWE) ein Brutto-Volumen von rund 5.000 MW für Windenergie an Land.

Laut BWE ist zu erwarten, dass für 2018 noch circa 3.500 MW an Genehmigungen aus dem Übergangssystem zur Verfügung stehen. Aufgrund des großen Anteils von noch nicht genehmigten Projekten in der ersten Ausschreibungsrunde und den daraus folgenden Realisierungsrisiken ist allerdings eine seriöse Zubauprognose für die kommenden Jahre kaum möglich.

Der Zubau basiert dem BWE zufolge auf dem recht hohen Bestand an bis 31. Dezember 2016 erteilte Genehmigungen. Stand Mai 2017 waren im Anlagenregister der Bundesnetzagentur noch 6.885 MW gemeldet, die bis 31. Dezember 2018 die Regelungen des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)-2014 - jedoch mit einer starken Vergütungsdegression - in Anspruch nehmen können. Nach der ersten Ausschreibungsrunde und dem Bekanntwerden der fast ausschließlichen Zuschläge für Projekte ohne Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutz-Gesetz (BImSchG)hat die Branche Risiken für die zukünftige Entwicklung benannt, die sich aktuell in den Auftragseingängen zeigen. Den Unternehmen gehe damit die für Industrieunternehmen unerlässliche Planungssicherheit verloren.

In 2018 sollten zunächst Projekte aus der ersten Ausschreibungsrunden hinzukommen. Sollten die folgenden beiden Ausschreibungsrunden für Windenergie an Land erneut von Projekten ohne BImSchG-Genehmigung dominiert werden, müsse nach der Übergangsphase mit einem deutlichen Einbruch der Ausbauzahlen gerechnet werden. Entscheidend sei dabei die Realisierungsquote der Projekte, die in den Ausschreibungen über die Sonderregelung für Bürgerenergieprojekte erfolgreich waren. „Unsere im Juli 2016 formulierte Erwartung, dass der Zubau 2018 bereits stark aus den Zuschlägen der Ausschreibungen in 2017 geprägt sein wird, müssen wir angesichts der Ausschreibungsergebnisse korrigieren. Schon jetzt sehen wir einen Rückgang der Anlagenbestellungen für die kommenden Jahre. Der Gesetzgeber hat bereits etwas nachgesteuert und für die ersten Ausschreibungen in 2018 grundsätzlich Genehmigungen als Gebotsvoraussetzung verlangt. Das ist richtig, wirkt aber zu spät und muss sehr schnell dauerhaft festgeschrieben werden. Außerdem müssen nicht realisierte Volumen erneut zur Ausschreibung kommen, um auf dem Ausbaupfad zu bleiben“, fordert Andreas von Bobart, Stellvertretender Vorsitzender VDMA Power Systems.

Für die Zukunft würden messbare nationale Klimaschutzziele in allen Sektoren entlang des Klimaschutzplans 2050 benötigt. Solche Ziele stellten eine wichtige Orientierung für die Marktteilnehmer dar und heben Innovations- und Effizienzpotenziale. Digitalisierung und Sektorenkopplung werden die Flexibilisierung in der Energiewirtschaft antreiben und Versorgungssicherheit gewährleisten. „Deutschland ist durch seinen innovationsstarken Heimatmarkt in vielen Bereichen Weltmarktführer. Dies lässt sich nur aufrechterhalten, wenn die Energiepolitik von Stabilität und Kontinuität geprägt ist. Nachdem alle Marktakteure ihren Beitrag zur Transformation der Energiewirtschaft leisten, darf die Politik nicht bremsend eingreifen“, so von Bobart und Hermann Albers, Präsident des BWE.

Quelle: Pressemitteilung BWE

Der Bundesverband Windenergie e.V. (BWE) mit Sitz in Berlin wurde im Jahr 1996 gegründet. Der BWE setzt sich für einen nachhaltigen und effizienten Ausbau der Windenergie in Deutschland ein. Seine Fachreferenten arbeiten zudem in internationalen Verbänden wie der European Wind Energy Association (EWEA), dem Global Wind Energy Council (GWEC) und der World Wind Energy Association (WWEA) an mit. Der BWE zählt über 20.000 Mitglieder. (JF1)

www.wind-energie.de

Zurück

Wirtschaft, Märkte, Studien

Müssen sich Anleger zwischen einer guten Sache (Wirkung) und einer anderen ...

Die Experten der amerikanischen Investmentgesellschaft Invesco Ltd. sehen gute ...

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt