"Wirtschaftliche Entwicklung ruft nach geldpolitischer Wende, EZB bleibt Klarheit schuldig"
Die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone liefert nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Georg Fahrenschon, keinen Grund mehr für die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). „Die konjunkturelle Großwetterlage ruft nach einer geldpolitischen Wende. Aber die EZB bleibt sowohl den Sparern als auch den Märkten Klarheit schuldig“, so Fahrenschon nach der Sitzung der EZB am 7. September 2017.
Aus Sicht von Fahrenschon hätte die EZB in ihrer aktuellen Sitzung einen konkreteren Fahrplan vorlegen müssen, wie sie die Anleihekäufe zurückfahren will. „Den Ausstieg immer weiter aufzuschieben, macht die Sache am Ende nicht einfacher“, so Fahrenschon. Die EZB hatte erneut das Abschmelzen ihres Anleihekaufprogramms an bestimme Bedingungen bei der die Preisentwicklung, der Kreditvergabe und der Wirtschaftslage geknüpft, ohne ein genaues Datum zu nennen.
In ihren neuen volkswirtschaftlichen Projektionen stellt die EZB auf einen immer noch moderaten Preisauftrieb ab. Doch die konjunkturelle Besserung sei auch nach den Erwartungen des Eurosystems selbst inzwischen so gefestigt, dass der Ausstieg aus den extremen Sondermaßnahmen zügig angegangen werden kann und muss. Nach Ansicht des DSGV sollte so bald wie möglich mit einer schrittweisen Normalisierung der Geldpolitik begonnen werden.
Quelle: Pressemitteilung DSGV
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) ist der Dachverband der Sparkassen-Finanzgruppe. Dazu gehören 396 Sparkassen, sieben Landesbanken-Konzerne, die DekaBank, acht Landesbausparkassen, elf Erstversicherergruppen der Sparkassen und weitere Finanzdienstleistungsunternehmen (Stand Januar 2017). Sitz des Verbandes ist Berlin. (JF1)