Wochenausblick: "Sparer müssen sich für längere Zeit von echten Zinsen verabschieden"
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte in Mario Draghis vorletzter Sitzung ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Bekämpfung des schwachen Inflationstrends und einer Rezession beschlossen. In der kommenden Woche tagen nun die restlichen drei der vier wichtigsten Notenbanken, schreibt Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen Wochenausblick. „Die Fed dürfte am Mittwoch mit ihrer zweiten Leitzinssenkung um 25 Basispunkte einen weiteren präventiven Schritt unternehmen“, sagt Greil.
Greil rechnet „angesichts der weitverbreiteten Wachstums- und Inflationsschwäche mit einer anhaltend expansiveren Geldpolitik der meisten Notenbanken.“ Greil weiter: „Damit müssen sich Sparer für längere Zeit von echten Zinsen für risikoarme Anlagen verabschieden.“
Interessant dürften auch die Konjunkturdaten der kommenden Woche werden, etwa am 17. September für Deutschland die ZEW-Konjunkturerwartungen für September sowie die Produzentenpreise für August. Für den gesamten Euroraum vor allem die finalen August-Inflationszahlen am 18. September sowie am20. September das Verbrauchervertrauen für den laufenden Monat. Außerdem sind am 18. September noch die britischen Inflationszahlen sowie am 19. September die Einzelhandelsumsätze im vereinigten Königreich wichtig.
Nachdem zuletzt über Risiken einer Blasenbildung an den Immobilienmärkten diskutiert worden war, werden diverse über die Woche verteilte US-Immobilienmarktdaten spannend. Das größte Augenmerk liegt in den USA jedoch am 17. September auf der Industrieproduktion für August. Für Asien liegt der Fokus am 16. September auf den Augustzahlen für die Industrie und den Einzelhandel.
Quelle: Wochenausblick Merck Finck
Die 1870 gegründete Merck Finck Privatbankiers AG hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 15 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Die Privatbank ist eine Tochter der Privatbankengruppe KBL European Private Bankers (KBL epb) in Luxemburg.