"Wohn-Index Deutschland": B-,C- und D-Standorte im Fokus
Der „Wohn-Index Deutschland“ des Beratungsunternehmens F+B als Durchschnitt der Preis- und Mietentwicklung von Wohnimmobilien für alle Gemeinden in Deutschland stieg im vierten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren es 3,7 Prozent.
„Die Wachstumsdynamik der letzten 15 Monate zeigt sich im bundesdeutschen Durchschnitt weiterhin eher moderat, die vor allem bei Angebotsmieten und teilweise auch bei Preisen die Spitze eines Preiszyklus markieren könnte“, sagt F+B-Geschäftsführer Dr. Bernd Leutner. Angesichts eines weiterhin niedrigen Zinsniveaus - gegenüber 2007 hat sich das Zinsniveau am Kapitalmarkt im Durchschnitt um über 90 Prozent reduziert - und demzufolge fehlender Anlagealternativen halte die ungewöhnliche und seit mehr als sechs Jahren anhaltende Spreizung zwischen der Entwicklung der Preise von Eigentumswohnungen und der Neuvertrags- und Bestandsmieten weiterhin an, so der F+B-Chef. Insbesondere in den Ballungsräumen werden die Grenzen der Finanzierbarkeit von Neubaumietwohnungen, aber auch von Wohnungen im Bestand, bis hinein in die Mittelschichtshaushalte sichtbar. Gestützt werde diese Beobachtung durch den verfestigten Trend, dass Bestandsmieten bundesweit im Vergleich vom vierten Quartal 2017 zum Vorquartal nur um 0,4 Prozent anstiegen und sich der Preisanstieg der Neuvertragsmieten mit 0,4 Prozent dem der Bestandsmieten – auf einem eher niedrigen Niveau - vollständig angeglichen hat. Eigentumswohnungen verteuerten sich dagegen im gleichen Zeitraum um 0,9 Prozent und Einfamilienhäuser um 0,5 Prozent. Auch im Vergleich zum Vorjahresquartal (4/2016) übertrafen Eigentumswohnungen mit 5,3 Prozent und Einfamilienhäuser mit 3,9 Prozent den Durchschnittswert des „F+B-Wohn-Index“ von 3,7 Prozent.
Die Preise für einzelne Mehrfamilienhäuser zogen im Vergleich zum Vorquartal mit plus 1,0 Prozent an und konnten erneut gegen den Gesamttrend des Wohn-Index überdurchschnittlich wachsen. Im Jahresvergleich stiegen die Preise für diese Anlageobjekte um 2,0 Prozent - ein kontinuierlich ansteigender Trend, welcher die wachsende Attraktivität dieser Vermögensanlage widerspiegele. Neuvertragsmieten und Bestandsmieten verteuerten sich mit 2,2 Prozent beziehungsweise 1,5 Prozent im Vergleich zu ihren Vorjahresquartalen nach wie vor unterhalb des Anstiegs des „F+B-Wohn-Index“, der also auch weiterhin von der Preisentwicklung bei den Eigentumswohnungen geprägt wird und liegen bei den Steigerungsraten in etwa auf dem Niveau des Anstiegs der Verbraucherpreise. Insgesamt zeige sich der deutsche Markt für Wohn-Immobilien nach wie vor äußerst heterogen. „Dass nun auch seit einiger Zeit vermehrt B-, C- oder gar D-Standorte in den Fokus von professionellen Investoren, aber auch von Privathaushalten mit mittleren Einkommen rücken, die sich die teuren Kernstädte und Top-Standorte (als A-Standorte gelten die Top 7-Großstädte) nicht mehr leisten können, lässt auch dort Preise und – in relativem Abstand – auch die Mieten ansteigen“, sagte Leutner.
Quelle: Pressemitteilung F+B
Die F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH mit Sitz in Hamburg berät deutschlandweit Unternehmen, Verbände und staatliche Institutionen in Fragen der Wohnungs- und Immobilienmarktentwicklung, bei sozial- und umweltbezogenen Vorhaben der Stadtentwicklung und führt Untersuchungen zur regionalen Struktur- und Umweltforschung durch. (mb1)