Wohn-Investmentmarkt mit drittbester Halbjahresbilanz der vergangenen Dekade
Im ersten Halbjahr wurde auf dem deutschen Wohn-Investmentmarkt (ab 30 Wohneinheiten) ein Investitionsvolumen von rund 7,02 Milliarden Euro erreicht. In den vergangenen zehn Jahren wurden lediglich Mitte 2015 und 2018 noch bessere Ergebnisse erzielt, so eine Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). „Beide Jahre waren jedoch von großen Unternehmensübernahmen gekennzeichnet, welche bisher weder in der Größenordnung noch in der Ballung zu verzeichnen waren. Den hohen Umsätzen aus diesen beiden außerordentlichen Jahren ist auch der Umstand geschuldet, dass das aktuelle Volumen lediglich im Zehn-Jahresdurchschnitt liegt. Insgesamt sind mehr als 130 Transaktionen mit knapp 59.000 Wohneinheiten in das Resultat eingeflossen“, betont Udo Cordts-Sanzenbacher, Geschäftsführer bei BNPPRE und Co-Head Residential Investment.
Im Schnitt wechselten die Portfolios für rund 53 Millionen Euro pro Verkaufsfall, und damit deutlich weniger als 2018 (minus 17 Prozent), den Eigentümer. Auch dort spiegelt sich das im Vergleich zum Vorjahr etwas kleinteiligere Marktgeschehen wider.
Auch wenn nach wie vor umfangreiche Bestandsportfolios der größte Umsatzbringer sind (63 Prozent), etablieren sich Neubauentwicklungen zunehmend als zweitbedeutendste Assetklasse. Auf sie entfällt zum Halbjahr etwas mehr als ein Fünftel des Wohn-Investmentvolumens. Auf dem dritten Platz liegen Bestandsobjekte beziehungsweise einzelne Wohnanlagen mit fast neun Prozent. Die noch im Vorjahr außerordentlich starken Sonderformen, unter ihnen Mikroapartments oder Studentenwohnungen, steuern sechs Prozent zum Ergebnis bei. Sie bleiben jedoch, wie auch alle übrigen Assetklassen, angebotsbedingt hinter dem Volumen des Vorjahres zurück.
Traditionell ist der Wohn-Investmentmarkt von inländischen Investoren geprägt. Dennoch stuft BNPPRE den derzeitigen Beitrag ausländischer Investoren mit vier Prozent als außerordentlich gering ein.
Rund 3,25 Milliarden Euro beziehungsweise etwa 46 Prozent des Wohn-Investmentumsatzes entfallen auf die A-Standorte und damit auf Städte mit besonders angespannten Wohnungsmärkten. Unter den A-Standorten liegt wie üblich Berlin in Führung, wo mehr als 1,84 Milliarden Euro in größere Wohnungsbestände angelegt wurden. Hamburg landet mit knapp 490 Millionen Euro auf Platz zwei. In Köln, Düsseldorf und Frankfurt wurden jeweils zwischen 270 und 320 Millionen Euro angelegt, wohingegen für größere Investitionen in München und Stuttgart das Angebot fehlte.
„Wohn-Investments stellen nach wie vor speziell für institutionelle Kapitalanleger eine Bereicherung ihrer Immobilienportfolios dar“, sagt Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer bei BNPPRE und Co-Head Residential Investment. „Markteingriffe wie die Mietpreisbremse oder der angestrebte Mietendeckel in Berlin scheinen die Attraktivität dieser Assetklasse bei inländischen Investoren bisher nicht geschmälert zu haben. Es bleibt jedoch abzuwarten, inwieweit im zweiten Halbjahr ausländische Käufer wieder verstärkt in Erscheinung treten oder ob die genannten Instrumente bei dieser Käufergruppe für anhaltende Zurückhaltung sorgen könnten. Nichtsdestotrotz kann das Angebot nach wie vor die Nachfrage bei Weitem nicht bedienen, was sich limitierend auf den Jahresumsatz auswirken könnte.“ (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.