Wohn-Investmentmarkt: Rekordumsatz erreicht neue Dimension
Der Investmentumsatz mit größeren Wohnungsbeständen in Höhe von 17,05 Milliarden Euro übertraf im ersten Halbjahr 2015 den Vorjahreswert um gut 144 Prozent und stellte auch alle Gesamtumsätze der vergangenen zehn Jahre bereits zum Halbjahr in den Schatten. Dies ergibt die Analyse vom Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). „Auslöser für dieses Feuerwerk bei Wohn-Investments waren vor allem Großdeals, die häufig die Übernahme ganzer Gesellschaften umfassten“, erklärt Udo Cordts-Sanzenbacher, Head of National Residential Investment der BNPPRE, und verweist dabei auf den Erwerb der Gagfah für acht Milliarden Euro und der Süddeutschen Wohnen für rund 1,9 Milliarden Euro durch die Deutsche Annington. Zu den wichtigsten Paketverkäufen zählten darüber hinaus der Ankauf von circa 13.500 Wohnungen für knapp 900 Millionen Euro durch die Patrizia AG, sowie die Übernahme der Westgrund AG durch die Adler Real Estate AG für circa 800 Millionen Euro.
Großvolumige Bestandsportfolios stehen mit einem Anteil von gut 88 Prozent an der Spitze aller Assetklassen. Auch Projektentwicklungen erfreuen sich laut BNPPRE-Analyse einer weiter steigenden Beliebtheit. Insgesamt wurden knapp 940 Millionen Euro in Wohnungsprojekte investiert, das entspreche gegenüber dem Vorjahreszeitraum einer Steigerung um fast 50 Prozent. Ihr Anteil am Gesamtumsatz beläuft sich auf 5,5 Prozent und liegt damit leicht höher als die Beteiligungsquote von älteren Bestandsobjekten (block sales).
Insgesamt entfallen gut 87 Prozent des Investmentumsatzes auf deutsche Anleger. Ausländische Investoren tragen demzufolge knapp 13 Prozent zum Ergebnis bei. Am aktivsten waren dabei europäische Anleger, die gut sieben Prozent zum Umsatz beitragen, gefolgt von Käufern aus Nahost (gut drei Prozent). Vergleichsweise wenig in Erscheinung getreten sind dagegen nordamerikanische Investoren, die mit nur knapp zwei Prozent beteiligt sind.
„Nicht nur aufgrund des bereits erreichten Umsatzes, sondern auch vor dem Hintergrund der weiterhin sehr hohen Nachfrage wird 2015 mit einem Umsatzrekord weit jenseits der bisherigen Ergebnisse abschließen. Dass dabei die 20-Milliarden-Euro-Schwelle übertroffen wird ist sicher. Doch auch 25 Milliarden Euro sind möglich, wenn einige große Verkäufe beziehungsweise Übernahmen noch im zweiten Halbjahr realisiert werden können. Aufgrund von Konsolidierungsprozessen ist auch im kleinteiligen Marktsegment ein zusätzliches Angebot und ein reges Marktgeschehen zu erwarten“, prognostiziert Cordts-Sanzenbacher.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.800 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von nahezu 20,3 Milliarden Euro. (JF1)