Wohnen der Zukunft: Großstädte bleiben beliebt - trotz mehr Homeoffice
Das Wohnen der Zukunft wird sich verändern. Denn aufgrund der Coronavirus-Pandemie arbeiten immer mehr Menschen von zuhause aus - und für die Mehrheit der Beschäftigten ist das kein vorübergehender Trend, sondern eine dauerhafte Entwicklung. Mieter möchten gerne in größeren Wohnungen leben und arbeiten als bisher - und dies mehrheitlich weiterhin im Ballungsraum: 63 Prozent der Bestandshalter von Wohnungen sehen derzeit keinen verstärkten Umzugstrend in suburbane Regionen. So lautet eines der Kernergebnisse der Studie „Future Living - Outlook 2022. Wohntrends der Zukunft", die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland erstellt hat.
Darin hat PwC untersucht, wie sich die sieben wichtigsten aktuellen Trends und Tendenzen - darunter mehr Homeoffice, der demografische Wandel und die Urbanisierung – auf das Wohnen der Zukunft auswirken. Dafür hat PwC zwischen Juli und Oktober 2021 rund 50 Immobilienprojektentwickler sowie Bestandshalter, darunter Investoren, Eigentümer, Vermieter und Wohnungsbaugesellschaften, befragt.
David Rouven Möcker, Partner Real Estate Consulting bei PwC Deutschland, sagt: „Schon seit Jahren zeigt sich aufgrund der demografischen und makroökonomischen Entwicklungen eine zunehmende Urbanisierung. Das hat sich durch Covid-19 offenbar nicht geändert. Unsere Kunden nehmen weiterhin eine rasant steigende Nachfrage nach Wohnraum in den Metropol- und Ballungsräumen wahr.“ Befragt nach den wichtigsten Anforderungen der Mieter ans Wohnen nennen sowohl Projektentwickler als auch Bestandshalter an erster Stelle schnelles Breitband-Internet für das effektive Arbeiten im Homeoffice (58 beziehungsweise 57 Prozent), gefolgt von größeren Wohnungen (42 beziehungsweise 51 Prozent) sowie Wohnungen mit einem separaten Arbeitszimmer (42 beziehungsweise 46 Prozent).
Besonders in den Ballungsregionen sei die Nachfrage weit größer als der verfügbare - und bezahlbare - Wohnraum. Die Verdrängung der örtlichen Wohnbevölkerung versuche die Politik einzudämmen, etwa indem sie mehr und mehr soziale Erhaltungsgebiete („Milieuschutzgebiete“) ausweist, außerdem mit der Mietpreisbremse und dem Versuch des Berliner Mietendeckels. Eine Angebotsausweitung soll mittelfristig mit dem Baulandmobilisierungsgesetz erreicht werden. Rund sechs von zehn befragten Immobilienentwicklern und Bestandshaltern rechnen damit, dass solche regulatorischen Maßnahmen künftig weiter verschärft werden beziehungsweise neue hinzukommen, nur 36 Prozent tun dies nicht. Trotzdem wollen mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) in bestehende Wohnungen beziehungsweise Neubauprojekte investieren. Im Vergleich zu Alternativanlagen biete die Vermietung von Wohnungen risikoarme Rendite.
Die Angebotsausweitung sei allerdings stark gefährdet. Mehr als jeder vierte Befragte will Bauprojekte wegen der aktuell hohen Baukosten zurückstellen. Dass fehlende Arbeitskräfte und/oder Baumaterial den Wohnungsbau in den kommenden drei Jahren weiter bremsen werden, glauben 50 Prozent der Projektentwickler und 60 Prozent der Bestandshalter. (DFPA/mb1)
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