Wohnraumentwicklung in A- und B-Städten: Weniger Genehmigungen und Fertigstellungen
Erstmals verzeichnete das Statistische Bundesamt im ersten Halbjahr 2022 mehr als 84 Millionen Menschen, die in Deutschland leben. Die Bevölkerung wächst, wodurch auch der Bedarf an Wohnraum steigt. Jedoch kommt es – vor allem vor dem Hintergrund steigender Hypothekenzinsen und strikteren Finanzierungsvorgaben, stark steigender Baukosten und Lieferkettenprobleme, neuer energetischer Anforderungen an Gebäude sowie Handwerkermangel – zunehmend zu Engpässen auf dem Wohnungsmarkt. Wie es in den 21 größten deutschen Städten bei Baugenehmigungen und -fertigstellungen aussieht, hat das Maklerunternehmen Von Poll Immobilien für die Jahre 2017 bis 2021 analysiert und die Neubauprojekte dieses Zeitraums ins Verhältnis zum Wohnungsbestand gesetzt.
„Ein Blick auf 2021 zeigt, dass in immerhin elf von 21 analysierten Standorten die Zahl der fertiggestellten Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Darunter befinden sich Großstädte wie München, Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Köln und Leipzig, wo die Bevölkerung in den vergangenen Jahren überproportional stark gewachsen ist. Die Baugenehmigungen gehen 2021 sogar in 15 von 21 A- und B-Städten zurück“, sagt Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei Von Poll Immobilien. Und weiter: „Hier muss die Politik endlich handeln und mit schnelleren Genehmigungsverfahren, Ausweisung von Bauland und Bausubventionen gegensteuern. Nur so kann die Schere zwischen Bevölkerungswachstum und Wohnungsbedarf verringert werden.“
Die meisten Wohnungen konnten im Zeitraum von 2017 bis 2021 in Frankfurt am Main mit 29,2 auf 1.000 Einwohner fertiggestellt werden. Die Anzahl der genehmigten Wohnungen lag bei 37,1. München, Hamburg und Münster folgen der Mainmetropole mit 27,8 beziehungsweise 25,7 und 25,1 fertiggestellten Wohnungen. Dabei liegt München bei den Baugenehmigungen mit 38,7 Wohnungen auf 1.000 Einwohner auf dem ersten Platz in der Analyse. Während Münster im Erhebungszeitraum 32,4 Genehmigungen verzeichnet, waren es in Hamburg 29,9 genehmigte Wohnungen auf 1.000 Einwohner. Die wenigsten Fertigstellungen bei Wohnungen gab es dagegen in Duisburg mit 6,1 und Bochum mit 8,2 auf 1.000 Einwohner. Auch bei den Genehmigungen bildet Duisburg das Schlusslicht. Lediglich 7,7 Wohnungen auf 1.000 Einwohner wurden dort zwischen 2017 bis 2021 genehmigt. In Bochum lag die Zahl bei 13,9 genehmigten Wohnungen. (DFPA/mb1)
Die Von Poll Immobilien GmbH hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt in der Vermittlung von Immobilien in bevorzugten Wohn- und Geschäftslagen. Von Poll Immobilien ist mit den Sparten Von Poll Commercial, Von Poll Real Estate sowie Von Poll Finance, neben Deutschland, auch in Österreich, der Schweiz, Spanien, Portugal, Ungarn, Italien, den Niederlanden, Frankreich, und Luxemburg vertreten.