Wohnungsmarkt Spanien: Aufstieg aus dem tiefen Tal kann bald beginnen
Der spanische Wohnungsmarkt hat bis 2008 einen einzigartigen Anstieg und seither einen dramatischen Einbruch erlebt. Sechs Jahre nach dem Platzen der Blase deutet aber einiges darauf hin, dass der Wendepunkt nahe ist, gibt sich Dr. Stefan Mitropoulos von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) in seinem Immobilienreport vorsichtig optimistisch.
Die spanischen Hauspreise sind seit 2008 drastisch gesunken. Nach dem Hauspreisindex der nationalen Statistik lag das Minus bis zum ersten Quartal 2014 im Landesdurchschnitt bei rund 30 Prozent. Weitere Rückgänge im laufenden Jahr sind nach Einschätzung der Helaba-Experten wahrscheinlich, allerdings verlangsamt sich der Abwärtstrend zunehmend. Anfang des kommenden Jahres dürfte der Tiefstand dank der wieder anziehenden spanischen Konjunktur wohl erreicht sein.
Allerdings dürfte es Jahre dauern, bis das massive Überangebot an Wohnungen abgebaut ist. Die Wohnungsnachfrage wird bei weiterhin rekordhoher Arbeitslosigkeit und sinkenden verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte noch längere Zeit schwach bleiben. Die Banken haben ihren Restrukturierungsprozess längst nicht abgeschlossen und sollten angesichts eines sehr hohen Anteils an notleidenden Wohnungshypotheken ihre restriktive Kreditvergabe fortsetzen. Schließlich trägt die seit etwa zwei Jahren rückläufige Bevölkerungsentwicklung nicht zur Erholung bei. Im letzten Jahr ist die Bevölkerungszahl in Spanien aufgrund einer starken Auswanderung um insgesamt 220.000 gesunken.
Das Beispiel Deutschland zeigt, wie lange es bis zu einer echten Verbesserung dauern kann. Hier hatte es nach den Übertreibungen im Zuge des Wiedervereinigungsbooms mehr als ein Jahrzehnt gedauert, bis die Wohnungspreise im Landesdurchschnitt wieder spürbar gestiegen sind. Trotz des Lichtes am Ende des Tunnels besteht also am spanischen Wohnungsmarkt noch kein Grund zur Euphorie, so das Fazit von Dr. Mitropoulos.
Quelle: Immobilienreport Helaba
Die Helaba zählt mit einem Geschäftsvolumen von rund 200 Milliarden Euro und ca. 6.500 Mitarbeitern nach eigenen Angaben zu den führenden Banken Deutschlands. Als Sparkassenzentralbank in Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg ist die Helaba Partner und Dienstleister für 40 Prozent aller deutschen Sparkassen. (TH1)
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