Wohnungspreis-Index: Verlangsamung des weltweiten Preisanstiegs
Das weltweite Wachstum der Wohnungspreise hat sich im vergangenen Jahr deutlich verlangsamt. Das zeigt der „Global Residential City Index“, mit dem das internationale Immobilienberatungsunternehmen Knight Frank die Entwicklung der Wohnpreise in 150 Städten vergleicht. Für 2017 ermittelte das Unternehmen einen durchschnittlichen Preisanstieg von 4,5 Prozent. Im Jahr zuvor legte der Index noch um sieben Prozent zu.
Mit nachlassenden Steueranreizen, Kapitalkontrollen in China und dem Beginn der Entwicklung in Richtung Normalisierung der Geldpolitik sei ein jährlicher Preisanstieg von über 20 Prozent nur noch einigen Ausreißern vorbehalten. Ende 2016 verzeichneten zwölf Städte, von denen die meisten in China liegen, ein Wachstum um über 20 Prozent, ein Jahr später ist es nur noch eine einzige Stadt, die in diese Kategorie fällt: Berlin.
„Der Residential Index ist ein guter Indikator für das weitere Potenzial des Berliner Immobilienmarktes. Diese Entwicklung wird angetrieben durch ein nachhaltiges Bevölkerungswachstum, ein stabiles wirtschaftliches Umfeld, eine hohe Beschäftigungsrate und dem wachsenden Interesse nationaler und internationaler Investoren“, sagt Sven Henkes, Managing Partner von Ziegert Knight Frank Frankfurt. Unter den Top 10 Städten weltweit, in denen zwischen dem vierten Quartal 2016 und 2017 die Preise stiegen, rangieren daneben Hamburg (14,1 Prozent, Platz sieben), München (13,8 Prozent, Platz acht) und Frankfurt (13,4 Prozent, Platz zehn).
Der Rückgang des Preisanstiegs in chinesischen Städten habe im vergangenen Jahr die gesamte Performance des Index beeinflusst. „2016 verzeichnete der Index im Jahresvergleich durchschnittlich 23 Prozent. 2017 lag er bei denselben 15 Städten bei 1,6 Prozent“, kommentiert Kate Everett-Allen, International Residential Research Knight Frank. Spitzenreiter ist Chongqing, während frühere „heiße Märkte” wie Shenzhen und Beijing im Ranking nach unten rutschen.
Im Ländervergleich zeigt die Analyse, dass Island 2017 die höchsten Preiszuwächse für städtische Immobilien verzeichnete und Peru die niedrigsten.
Zu den Märkten, die 2017 die größte Verbesserung verzeichneten, zählen Sevilla und Hongkong an der Spitze, mit einer Veränderung des jährlichen Preisanstiegs von minus 9,9 Prozent auf 7,4 Prozent respektive von 4,33 Prozent auf 14,8 Prozent während der vergangenen zwölf Monate.
Trotz vier Zinserhöhungen in den vergangenen 18 Monaten zogen die Wohnimmobilienpreise in US-amerikanischen Städten an: Von den 15 untersuchten US-Städten legten sie 2017 durchschnittlich um 6,3 Prozent zu. Ganz vorn rangieren Seattle und San Francisco, dort lagen sie 12,7 Prozent beziehungsweise 9,3 Prozent höher.
Quelle: Pressemitteilung Knight Frank
Knight Frank ist eine internationale, unabhängige Immobilienberatungsgesellschaft mit Hauptsitz in London. (mb1)