Zahl der Aktionäre in 2015 gestiegen
Die Zahl der Aktionäre und Aktienfondsanleger in Deutschland ist 2015 um 560.000 gestiegen, so zeigt eine Studie des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zu den Aktionärszahlen. Insgesamt werden damit in Deutschland gut neun Millionen Menschen mit einem Aktieninvestment gezählt. Das entspricht 14 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahre und damit dem höchsten Stand seit drei Jahren.
„Die Deutschen fassen wieder Vertrauen in die Aktie“, sagt Christine Bortenlänger, geschäftsführender Vorstand des DAI. Direkte und indirekte Aktieninvestments trugen dabei gleichermaßen zu der Steigerung des Jahres 2015 bei. Offensichtlich erkennen Anleger laut DAI zunehmend, dass Aktieninvestments kurzfristig zwar mit Kursausschlägen nach oben und unten verbunden sein können. Langfristig trete dieser Nachteil jedoch zugunsten einer attraktiven Aktienrendite in den Hintergrund. „Wenn Anleger in der Aktie kein kurzfristiges Spekulationsobjekt mehr sehen, sondern eine nachhaltig renditeträchtige Anlageform, ist dies ein gutes Zeichen für die Aktienkultur in Deutschland“, stellt Bortenlänger fest.
Positiv sei auch zu werten, dass es in der Gruppe der Anleger unter 40 Jahren im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von rund 170.000 Aktionären und Aktienfondsanlegern zu verzeichnen gibt. Das ist eine Steigerung von über zehn Prozent. Auch der Rückstand hinsichtlich des Aktienbesitzes in den neuen Bundesländern wurde in den letzten fünf Jahren nahezu aufgeholt. Gab es 2011 im Osten Deutschlands nur 8,6 Prozent Aktienanleger, sind es heute bereits 12,6 Prozent.
In Westdeutschland ist der Anteil im gleichen Zeitraum dagegen mit 14,4 Prozent stabil geblieben. Diese positiven Entwicklungen müssten sich jedoch in den kommenden Jahren weiter verfestigen, damit das Potenzial der Aktie für Vermögensbildung und Unternehmensfinanzierung besser als bisher ausgeschöpft wird. „Dass nur 14 Prozent der Bevölkerung am Aktienmarkt partizipieren, ist immer noch viel zu wenig“, kritisiert Bortenlänger.
Quelle: Pressemitteilung Deutsches Aktieninstitut
Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) arbeitet als Interessenvertreter aktiv an der Gestaltung der deutschen und europäischen Kapitalmärkte und ihrer Rahmenbedingungen mit. Es repräsentiert die am Kapitalmarkt interessierte deutsche Wirtschaft und fungiert als Geschäftsstelle der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex. Die rund 200 Mitglieder sind börsennotierte Aktiengesellschaften, Banken, Börsen, Investoren und andere Marktteilnehmer. Das Deutsche Aktieninstitut wurde 1953 gegründet und unterhält Büros in Frankfurt am Main, Brüssel und Berlin. (mb1)