"Zahl der Baugenehmigungen sinkt - Kipppunkt erreicht"
Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) blickt besorgt auf die sinkenden Baugenehmigungszahlen. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) wurden von Januar bis November 2022 insgesamt 276.474 Wohnungen genehmigt und damit 5,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (DFPA berichtete).
Laut Dirk Salewski, Präsident des BFW, sei der Rückgang abzusehen gewesen. So habe der BFW zuletzt im Dezember vor dieser Entwicklung gewarnt. Die erteilten Baugenehmigungen werden nicht zu mehr Bautätigkeit führen, unter den aktuellen Rahmenbedingungen sei der Wohnungsneubau vollkommen unwirtschaftlich.
„Genehmigt heißt eben nicht gebaut. Wir befinden uns erst am Beginn einer rasanten Talfahrt. Die erteilte Baugenehmigung ist der Blick in die Vergangenheit, die Anträge wurden viele Monate zuvor gestellt, weit vor der jetzigen Krise. Unsere aktuelle Umfrage unter den BFW-Mitgliedsunternehmen hat gezeigt: Die Projekte liegen alle auf Eis. Es werden keine Anträge mehr gestellt, weil niemand mehr bauen kann. Es rechnet sich schlicht nicht, der Kipppunkt ist erreicht. Auch bei den Mehrfamilienhäusern werden die Zahlen dramatisch sinken“, so der BFW-Präsident.
Die erteilte Baugenehmigung sei nur die Option bauen zu dürfen und damit nur noch eine Wette auf die Zukunft. Laut Salewski bedarf es niedrigerer Anforderungen und einen Realitäts-Check.
„Wir brauchen jedes Jahr mehr bezahlbaren Wohnraum. Der Bedarf ist riesig und wird auch unter den günstigsten Umständen nur sehr schwer zu decken sein. Wir erleben trotzdem weiter, dass Anforderungen gestellt werden, die Neubau schlicht verhindern“, so der BFW-Präsident abschließend. (DFPA/JF1)
Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. als Spitzenverband der unternehmerischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitglieder und verbundene Unternehmen an.