ZEW: Das Erfolgsgeheimnis der heimlichen Weltmarktführer
Rund 1.500 „Hidden Champions“ gibt es in Deutschland. Neben den großen Konzernen werden sie oft nicht wahrgenommen. Doch diese heimlichen Weltmarktführer sind eine zentrale Säule der deutschen Wirtschaft. Das Geheimnis ihres Erfolgs: Hidden Champions haben eine weitaus höhere Innovationsorientierung als ihre Konkurrenz, wie eine aktuelle Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) auf Basis des Mannheimer Innovationspanels (MIP) zeigt.
Als Hidden Champions definiert die ZEW-Studie Unternehmen mit weniger als 10.000 Beschäftigten, die den überwiegenden Teil ihres Absatzes im Ausland erwirtschaften, einen Weltmarktanteil zwischen einem und zehn Prozent halten - abhängig von der jeweiligen Größe des Absatzmarktes - und ein überdurchschnittlich starkes Umsatzwachstum von mindestens zehn Prozent über dem Branchendurchschnitt in den vorangegangenen fünf Jahren aufweisen.
Die Untersuchung zeigt, dass die gute Marktposition der Hidden Champions auf ihre starke Innovationsorientierung zurückzuführen ist. „Über 80 Prozent der Hidden Champions haben in den zurückliegenden drei Jahren Produkt- oder Prozessinnovationen eingeführt. Das sind zehn Prozent mehr als bei vergleichbaren Unternehmen ihrer Größe. Gleichzeitig sind die Hidden Champions bei ihren Innovationsprozessen effizienter“, sagt Dr. Christian Rammer, stellvertretender Forschungsbereichsleiter am ZEW und Mitautor der Studie.
In welchen Branchen finden sich Hidden Champions? Die ZEW-Studie zeigt, dass sie zu 86 Prozent in industriellen Sektoren und zu 14 Prozent in Dienstleistungsbranchen aktiv sind. Fast ein Viertel von ihnen ist im Maschinenbau tätig, gefolgt von der Elektronikindustrie (10,5 Prozent). Den höchsten Anteil an Hidden Champions unter allen Unternehmen einer Branche weist die Pharmaindustrie mit sieben Prozent auf.
Quelle: Pressemitteilung ZEW
Das ZEW ist ein gemeinnütziges wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut in der Rechtsform einer GmbH. Es wurde 1990 auf Initiative der baden-württembergischen Landesregierung, der Wirtschaft des Landes und der Universität Mannheim gegründet und nahm im April 1991 die Arbeit auf. (TH1)