ZIA: Drastischer Rückgang bei Baugenehmigungen für Wohnungen
Laut Statistischem Bundesamt ist die Anzahl der genehmigten Wohnungen in Deutschland in den ersten neun Monaten um sieben Prozent im Vorjahresvergleich zurückgegangen (DFPA berichtete). Zwischen Januar und September 2017 wurden insgesamt 256.821 Wohnungen genehmigt, in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 waren es noch 276.297 Wohnungen. „Wir dürfen nicht zulassen, dass dem Wohnungsbau jetzt die Puste ausgeht. Die Immobilienmärkte der Groß- und Universitätsstädte sind nach wie vor angespannt, dieses Problem müssen wir schnell und kreativ meistern“, erklärt Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss.
Mattner: „Die Zahlen verdeutlichen, dass die CDU/CSU, FDP und Grünen eine schnelle Entscheidung der Sondierungsgespräche herbeiführen müssen – möglichst heute. Wir brauchen den Gesetzgeber, um das Umfeld für neue Baumaßnahmen und Investitionen zu verbessern.“
„Wir benötigen schnellere Grundstücksvergaben, Baugenehmigungsverfahren und neue Anreize für den Wohnungs- und Nichtwohnungsbau. Die Erhöhung der linearen AfA von derzeit zwei auf mindestens drei Prozent ist überfällig. Wir brauchen weniger Mietpreisbremse, niedrigere Grunderwerbsteuersätze und einen Abbau der Bürokratie!“, meint Mattner. Die Immobilienwirtschaft stünde bereit, nur bräuchten sie auch Platz zum Arbeiten. Mattner weiter: „1990 gab es in Deutschland rund 5.000 Bauvorschriften, heute sind es über 20.000. Wenn wir das Ziel von 1,5 Millionen neuen Wohnungen pro Jahr wirklich und ernsthaft verfolgen wollen, müssen wir diesen Bürokratiewahnsinn stoppen und das bestehende Umfeld vereinfachen.“
Zudem fordert der ZIA, neben der Wohnraumverknappung auch die anderen Nutzungsarten im Blick zu behalten. „Niemand gewinnt, wenn wir zu Gunsten von neuen Wohnungen auf die Entwicklung von neuen Büro-, Handels- oder Logistikflächen verzichten. Dann steuern wir von einem Notstand in einen weiteren, der einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden für unsere Städte bedeuten könnte“, ergänzt der ZIA-Präsident.
Quelle: Pressemitteilung ZIA
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Sitz in Berlin ist eine Interessenvertretung der deutschen Immobilienwirtschaft. Er hat die Verbesserung des wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und politischen Umfelds der Immobilienbranche zum Ziel. Als Unternehmer- und Verbändeverband sind im 2006 gegründeten ZIA mehr als 25 Mitgliedsverbände zusammengeschlossen, die für rund 37.000 Unternehmen der Branche sprechen. (JF1)